Grafik: DWDL.deAlles aus: Der Februar begann mit dem endgültigen Scheitern der Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den Axel Springer Verlag. Die Widerstände aus der Medienpolitik, die juristischen und wirtschaftlichen Risiken seien zu groß geworden. Haim Saban kündigte wenige Tage später an, die Sendergruppe vorerst behalten zu wollen. Ende Februar legte Springer aus Trotz noch einmal nach: Auch wenn man die Übernahme schon abgeschrieben hatte, legte man beim Kartellamt Beschwerde gegen die Ablehnung ein.

Bei ProSieben sorgte Heidi Klums "Germanys Next Topmodel" für Beschwerden. Die Boulevardpresse stürzte sich auf die in der Sendung propagierten Schlankheitsideale. Der Sender wehrte sich mit einer ganzseitigen Zeitungsanzeige und ließ die Kandidatinnen erzählen, wieviel Spaß sie bei der Sendung haben - und das niemand magersüchtig sei. In der Anzeige fand sich dann auch dieser tolle Absatz: "Bei den Dreharbeiten muss niemand hungern. Im Gegenteil: Die Buffets sind superlecker.

Foto: Goldene KameraSuper war auch der letzte große Auftritt von Rudi Carrell. Bei der Verleihung der "Goldenen Kamera" Anfang Februar nahm er den Preis für sein Lebenswerk entgegen - und dankte in seiner kurzen Rede fast ohne Stimme auf seine ganz eigene Weise: "Die Tatsache, dass ich hier heute Abend diesen Ehrenpreis entgegen nehmen kann, verdanke ich in allererster Linie meiner Krankenversicherung, dem Klinikum Bremen-Ost und der deutschen Pharma-Industrie"

Mitte Februar berichtete das Medienmagazin DWDL.de über eine fehlende Vertragsverlängerung für "Top of the Pops": RTL waren die Quoten der Chartshow zu schlecht, die Kosten zu hoch. Der Sender stellte das Format dann auch Anfang April ein. Selbst die BBC stoppte die Musiksendung wenige Monate später nach mehreren Jahrzehnten Laufzeit."

Weitere bittere Meldungen: Hans Mahr musste Premiere verlassen, Sat.1 100.000 Euro Strafe wegen Schleichwerbung zahlen. Einen neuen Job bekam Ex-ProSieben-Chef Dejan Jocic als Arena-Programmgschäftsführer und Günther Jauch musste zittern: Erstmals kam ihm "CSI: New York" bei den Marktanteilen gefährliche nahe. Ein Ende kündigte sich langsam an: Die RTL-Dauerserie "Hinter Gittern" stürzte auf einstellige Marktanteile.
 


Und was war sonst noch?

Zum ersten Mal seit mehreren Jahren verzichtete der Kölner Sender RTL auf die Übertragung einer Karnevalssitzung. Hieß es in den vergangenen Jahren stets einmal "Kölle Alaaf" im Programm der Kölner, so zog sich RTL 2006 aus dem TV-Karneval zurück. In der Domstadt sorgte das für Aufregung. Bundesweit dürfte der Verlust nicht ganz so hoch eingeschätzt werden.