Mit dem letzten Mai-Tag am Mittwoch endet die reguläre Fernsehsaison 2022/2023. In der dann folgenden Urlaubszeit werden wieder vermehrt Wiederholungen ausgestrahlt, erst im Laufe des Augusts ist damit zu rechnen, dass die Sender die Zahl an Erstausstrahlungen wieder hochfahren. Schon in zwei Wochen wollen die Vermarkter die Werbetreibenden über die Programmideen informieren – wie üblich im Rahmen des Gattungsevents Screenforce Days. Dabei warten sogar noch einige Formate, die im zurückliegenden Jahr bei der Präsentation oder in den Wochen danach vorgestellt wurden, auf eine Ausstrahlung.

 

Mitunter auch vergeblich: So hat Vox inzwischen Abstand genommen von der Idee, eine deutsche Variante der amerikanischen Koch-Show "Next Level Chef" herzustellen. Man habe sich stattdessen für die Produktion anderer Formate entschieden, erteilte eine Vox-Sprecherin "Next Level Chef" auf DWDL.de-Nachfrage eine Absage. In dem Format treten drei Teams in einem Kochwettbewerb gegeneinander an, dabei sind die jeweiligen Küchen unterschiedlich hochwertig ausgestattet. Weshalb die Sendung nun doch nicht produziert werden soll, ist nicht bekannt.

Von einer anderen Kochshow, die sich seit Ende August 2022 offiziell in einer "Pause" befindet, gibt es indes keine News, wie RTL auf Anfrage bestätigte: "Chefkoch TV", also jenes Format, dem im vergangenen August noch attestiert wurde, dass es "auch im TV eine weit größere Zuschauerschaft begeistern kann und wird". Entsprechend wollte man sich ob der schwachen Quoten der ersten Staffel nicht entmutigen lassen. Doch auch knapp ein Jahr nach diesen Aussagen ist von einer Rückkehr des Formats ins RTL-Programm nichts zu sehen – nicht zuletzt übrigens auch, weil auf dem ursprünglichen Vormittags-Sendeplatz nun Gerichtsshow-Wiederholungen recht gut funktionieren.

Ruhig geworden ist es indes zudem um ein angekündigtes, aber nie präzisiertes Doku-Projekt mit Nazan Eckes. Auch zu der Sendung mit der ehemaligen "Extra"-Moderatorin gebe es "momentan keine News", erklärte ein RTL-Sprecher gegenüber DWDL.de. Ebenfalls noch nicht verplant ist eine neue Musikreihe mit "Der Preis ist heiß"-Moderator Harry Wijnvoord - auf "Schlager, mein Leben" wird man also noch etwas warten müssen. Verspätet das Licht der Welt erblicken wird indes auch die kommende Hape-Kerkeling-Serie "Club Las Piranjas", die einst mal für Ende 2022 angedacht war. Bis heute aber erfolgte noch kein Start. Nach RTL-Angaben soll das Format "ein großes Fiction-Highlight" der kommenden Saison bei RTL+ und RTL werden. Dann wird es in Gesellschaft der Show "Blow Up" sein. Die im vorigen Jahr angekündigte Sendung rund um Ballonkunst lief bisher noch nicht. Man suche "nach einem geeigneten Sendeplatz", heißt es aus Köln über das Format von Banijay Productions Germany.

"100.000 Mark Show" im Hochsommer

Warten muss auch eine andere RTL-Showproduktion – womöglich sogar noch lange: Schon vor rund zehn Monaten wurde mit "Jetzt knallt's" eine neue Primetimeshow fertiggestellt. Dennoch ist sie "bis auf Weiteres" nicht eingeplant, wie DWDL.de schon im April berichtete. Bessere Nachrichten gibt es da schon von den noch ausstehenden zwei Folgen der "100.000 Mark Show" mit Moderatorin Ulla Kock am Brink, die zuletzt in Sat.1 am Vorabend in "Die perfekte Minute" zu sehen war. Wie ein RTL-Sprecher mitteilte, sollen die beiden Folgen im Juli ausgestrahlt werden. Zuletzt lief die Neuauflage des Show-Klassikers Ende Oktober 2022 und erzielte damals schwache rund achteinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. 

Die in der vergangenen Saison aus dem RTL-Line-Up genommene Staffel der Emotainment-Sendung "Vermisst" wurde indes inzwischen bei RTLup vollständig gesendet. Ob "Vermisst" jemals wieder zu RTL zurückkehren wird, soll offen sein. Bei RTL ist die Rede davon, dass man derzeit daran arbeite, "das Format weiterzuentwickeln". Man könne aber noch nicht final sagen, ob es wirklich weitergehe.

Doch nicht nur RTL hat einige Unterhaltungsformate in der Schublade – auch in Sat.1 warten Fans auf einige schon angekündigte Programme. So ist das Finale der ersten "Quiz für dich"-Staffel inzwischen etwas mehr als 13 Monate her. Seitdem hat Moderator Jörg Pilawa andere Formate bekommen, unter anderem auch das klar erfolgreichere "1% Quiz". Überschaubar fielen auch die Quoten der jeweils ersten Folgen von Retro-Shows aus, die im Rahmen der "Sat.1 Kultshow Wochen" ausgestrahlt wurden: Dabei handelte es sich um "Jeopardy", "Die Pyramide" und eine Neuauflage von "Herzblatt". Geplant sind weiterhin alle Formate. Sat.1-Sprecher Christoph Körfer erklärte auf DWDL.de-Nachfragen, dass die Programme kommen würden. "Die einen früher, die anderen später".



Gleiches gilt auch für zwei Produktionen, die für ProSieben entstanden: Da wäre etwa das einst mal für den Sonntagabend geplante Traveltainment-Format "Worlds Most Dangerous Roads". Die Sendung wurde in der TV-Saison 22/23 nicht gezeigt, was auch am Strategie-Wechsel am Sonntag gelegen haben dürfte. Hier schwenkte ProSieben nach schlechten Quoten schnell auf dauerhaften Live-Football um. 

Mehr Klarheit besteht indes bezüglich der Zukunft des Magazins "Akte" – die letzte Folge, damals noch präsentiert von Claudia von Brauchitsch, lief im November. Nun soll es im Juni weitergehen, hatte ein Sat.1-Sprecher DWDL.de vor wenigen Wochen erklärt. Plan für das Format war, dass  2023 sogar mehr "Akte"-Sendestunden als 2022 entstehen sollen. Neuer Moderator des Magazins wird Matthias Killing.