ARD & ZDF© ARD/ZDF
Im Sommer steigt die Fußball-WM, gerade erst haben ARD und ZDF ihre inhaltlichen Pläne für das sportliche Großereignis bekanntgegeben (DWDL.de berichtete). Die WM wird wie immer aber auch die Hochzeit für die Werbezeitenvermarkter: Die ARD-Werbung Sales & Services und das ZDF Werbefernsehen haben nun mitgeteilt, dass man bereits eine starke Nachfrage im Markt spüre. Die Plätze im Programmsponsoring sind bereits schon heute alle vergeben: Mit Bauhaus, Bitburger, Check24 und Coca-Cola werden vier Unternehmen als Sponsoren die wichtigsten Live-Spiele präsentieren. Auch bei der klassischen Werbung gehe man nun in die heiße Phase, die Spiele der deutschen Nationalmannschaft sind bereits heute sehr gut gebucht, heißt es von den Vermarktern. Noch bestehen gibt es aber freie Plätze: "Diese Gelegenheit für aufmerksamkeitsstarke und effiziente Werbung im spannenden und reichweitenstarken WM-Programm bietet sich Unternehmen nicht alle Tage. Bereits die Nachmittagsspiele erzielen bei einer WM Primetime-Quoten", sagt Michael Lina, Leiter Sportvermarktung der ARD-Werbung.

SevenOne Media© SevenOne Media
Die Fußball-WM kann man seinen Kunden bei SevenOne Media nicht anbieten, dafür baut das Unternehmen nun aber sein Addressable-TV-Angebot aus. Ab sofort können Kunden ihre Kampagnen durch die Kombination von klassischen TV-Spots und entsprechenden Addressable-TV-Werbemitteln optimieren. SevenOne verspricht durch die neuen Möglichkeit höhere Reichweiten, dabei bietet man den Kunden drei Varianten an: Bei der ersten kann das Addressable-TV-Werbemittel gezielt auf Fernsehgeräten angezeigt werden, die bereits mit dem TV-Spot erreicht wurden (Multiply). Zweite Variante: Das Motiv wird gezielt auf Geräten ausgespielt, die noch keinen Kontakt mit dem TV-Spot hatten (Incremental). Als dritte Option können sich Werbetreibende für die Kombination aus beiden Mechaniken entscheiden.

Thomas Wagner© SevenOne Media
Thomas Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung von SevenOne Media, sagt: "Nach der erfolgreichen Einführung von TV-Retargeting ist die Kontakt-Optimierung der nächste Schritt, um die Kombination aus klassischer TV-Kampagne und Addressable TV noch schlagkräftiger zu machen. Letztendlich zeigt die Kontakt-Optimierung per Addressable TV einmal mehr, welches Potential in dieser Technologie steckt und wie unsere Kunden etwa durch höhere Netto-Reichweiten davon profitieren können." Darüber hinaus hat SevenOne-Chef Wagner vor wenigen Tagen auch verkünden können, künftig die digitalen Factual-Entertainment-Plattformen von Discovery zu vermarkten. Dazu gehören unter anderem die digitalen Auftritte von DMAX, TLC; Animal Planet und Discovery Channel. Der Erstzugriff auf das eigene Inventar liegt aber auch weiterhin bei Discovery Networks.

Procter & Gamble© P&G
Im vergangenen Jahr hatten einige Unternehmen ihre Werbung von Youtube abgezogen, weil Spots und Banner neben Videos mit Terror- und/oder Hass-Inhalten standen. Auch Procter & Gamble boykottierte Youtube lange, doch damit ist nun Schluss. Der weltgrößte Werbungtreibende schaltet ab sofort wieder Anzeigen auf der Video-Plattform der Google-Tochter. "Wir haben das vergangene Jahr über umfassend mit Youtube zusammen gearbeitet, um die Brand Safety zu verbessern", heißt es nun von einer P&G-Sprecherin gegenüber "Bloomberg". Es seien die richtigen Maßnahmen getroffen worden, damit man zurückkehren könne.

Geldscheine© Chobe / photocase.com
Die Brutto-Werbeausgaben haben sich im März schlechter entwickelt als noch in den ersten beiden Monaten des Jahres. Im März lagen die Brutto-Werbeaufwendungen in Deutschland bei 2,76 Milliarden Euro, knapp die Hälfte davon, 1,36 Milliarden, flossen ins Fernsehen. Das TV liegt damit zwischen Januar und März nur noch 1,6 Prozent über dem Vorjahr. Nimmt man nur die Zahlen aus Januar und Februar, so lag das Plus bei 4,0 Prozent. Insgesamt lag der Werbemarkt im ersten Quartal des Jahres 1,4 Prozent im Plus.

smartclip© smartclip
IP Deutschland und smartclip haben zwei Kampagnen analysiert und dabei eine gesteigerte Werbewirkung durch den Einsatz von klassischen TV-Kampagnen kombiniert mit Addressable TV-Formaten festgestellt. So habe die Kampagne des Süßwarenherstellers Niederegger eine Awareness-Steigerung um 35 Prozent verbucht, genutzt wurde neben einer klassischen TV- auch eine Switch-In-XXL-Kampagne. Die Kaufbereitschaft soll demnach um 75 Prozent gestiegen sein. Im Vergleich dazu erzielt der klassische TV-Spot allein einen Awareness-Gewinn von 20 Prozent. Auch der Kreuzfahrtanbieter AIDA setzt auf Switch In XXL und auch hier habe man in Kombination mit der klassischen TV-Kampagne eine Steigerung der Marken-Erinnerung festgestellt. Bei Zuschauern, die nur vom Switch In XXL Format erreicht wurden, stieg die Werbeerinnerung an AIDA um elf Prozent. "Addressable TV wirkt nachweislich durch noch mehr Nähe zum Zuschauer: Switch In XXL sorgt als digitale Werbeeinblendung im TV für eine verbesserte Aufmerksamkeit und Wirkung. Die gezielte Ansprache von Zielgruppen über ATV im Programmumfeld erzeugt deutlich mehr Relevanz", sagt Michael Paluszkiewicz, Director Addressable TV Demand bei smartclip.

Mindshare© Mindshare
Vor einigen Tagen ist bekannt geworden, dass Mindshare-CEO Stefan Uhl das Unternehmen nach weniger als einem Jahr schon wieder verlassen hat (DWDL.de berichtete). Nun hat sich DACH-Geschäftsführerin Katja Anette Brandt gegenüber den Kollegen von "werben & verkaufen" zum Abgang Uhls geäußert. Sie sagt: "Manchmal gibt es im Geschäftsleben Situationen, die solche Entscheidungen nötig machen. Ich persönlich bedauere, dass es dazu gekommen ist. Ich hätte die Zusammenarbeit gern fortgeführt. Aber das war unter den gegebenen Umständen leider nicht möglich." Genauere Gründe zu Uhls Aus nannte sie nicht. Mindshare teilte vor rund zwei Wochen mit, dass die Entscheidung auf globaler Ebene gefällt worden sei, involviert waren demnach Network-Chef Nick Emery, Finanzboss Dawn Dickie und Jürgen Blomenkampf, Chef der deutschen GroupM.

Was noch zu sagen wäre…

"Heute reicht es nicht mehr aus zu entscheiden, in welche Kanäle das Budget wie verteilt wird, und daraus einen Mediaplan abzuleiten."

Katja Anette Brandt, DACH-Chefin Mindshare, gegenüber "w&v"