Geldscheine© Chobe / photocase.com
Die Werbeausgaben werden im kommenden Jahr unter Druck geraten, zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM). Zwar geht die Hälfte der befragten Unternehmen von einer Steigerung des Umsatzes aus, bei den Werbespendings wollen aber viele sparen. So rechnen 27 Prozent der Befragten mit sinkenden Budgets, nur 22 Prozent sehen steigende Ausgaben kommen. Im vergangenen Jahr waren noch 46 Prozent der Befragten von einem Werbe-Plus ausgegangen, tatsächlich herrschte zuletzt Stagnation. Offenbar auch aufgrund der schlechten Erfahrungen in diesem Jahr schätzen viele Unternehmen die Lage für 2019 pessimistischer ein. Erstmals planen deutlich weniger Werbungtreibende Budgeterhöhungen als zuletzt. "Trotz der eigenen positiven Entwicklung zeigen die konjunkturellen Dellen Auswirkungen auf die Werbeinvestments der OWM-Mitglieder. Bei den Werbeausgaben wird der Rotstift in Zeiten wirtschaftlicher Eintrübung gern als erstes angesetzt", sagt OWM-Geschäftsführer Joachim Schütz. Auch ein Blick auf die verschiedenen Medien lohnt sich. So geben in Sachen TV 35 Prozent der Unternehmen an, ihre Budgets senken zu wollen. Nur 16 Prozent planen eine Steigerung. Schon zuletzt mussten sowohl ProSiebenSat.1 als auch die Mediengruppe RTL eingestehen, dass der deutsche Werbemarkt schwächelt. Dieser Trend könnte sich 2019 verschärften. Auch vor diesem Hintergrund haben die Unternehmen eine große Digital-Offensive ausgerufen. Laut der OWM-Umfrage planen immerhin fast 80 Prozent der Unternehmen, 2019 mehr in den Bereich Mobile Video investieren zu wollen. Auch der Bereich Online Video wird demnach kräftig wachsen. Leidtragender ist einmal mehr die Print-Branche: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen wollen weniger Investitionen in Print-Titel tätigen.

Snapchat© Snapchat
Snapchat hat den Start seines "Show"-Features für den deutschen Markt angekündigt, mit TV-ähnlichen Inhalten will man vermehrt junge Zuschauer ansprechen und die Reichweite steigern. Zum Start des neuen Features sind einige bekannte Medienmarken und Unternehmen mit dabei: So gehören unter anderem Brainpool, funk, "Spiegel" und Axel Springer zu den Partnern. Die weiteren Medien-Partner sind "Promiflash", Load Studios, Tastemade, Onefootball sowie die Zeit-Gruppe. Die Videos, wie bei Snapchat üblich, sind zwischen drei und sieben Minuten lang und damit recht kurz. Im Discover-Bereich erscheinen künftig also nicht nur die US-Formate, sondern auch die Sendungen der deutschen Medien. "Wir freuen uns, mit neun neuen Partnern die Vielfalt und Breite der Inhalte auf der Plattform weiter zu vertiefen, und hoffen, dass die deutschen Snapchat User die neuen Shows lieben", sagt Snapchats DACH-Chefin Marianne Bullwinkel gegenüber "Horizont". Die Formate werden regulär vermarktet, Werbekunden können sich hier also einbringen und überspringbare Clips buchen. 2019 soll es für Unternehmen aber auch nicht überspringbare Ads geben - die waren zuletzt auch schon in Großbritannien eingeführt worden (DWDL.de berichtete).

pilot Hamburg GmbH & Co. KG© pilot
Normalerweise ist pilot eine klassische Mediaagentur, 2016 und 2017 produzierte man aber auch für den NDR die Reihe "Schrott oder Schätzchen – Unterwegs mit den Antikjägern". Damals ging es jeweils nur um eine Folge. Nun schickt der Sender das Format in eine erste volle Staffel. In den vier je 30-minütigen Folgen begibt sich Antiquitätenhändler Günther Lamers, unterstützt von seinem Kumpel Rudi Kuschel und seinen Töchtern Lara und Greta, auf die Suche nach hochwertigen Schätzchen. "Wir demonstrieren damit, dass wir nicht nur Bewegtbild für Online-Kanäle beherrschen, sondern mit unserem Know-how auch klassische TV-Formate komplett inhouse umsetzen können – von der ersten Idee bis zur Realisation", sagt Wolf Ehrhardt, Chief Creative Officer bei pilot Hamburg.

Sport1 Media© Constantin Medien
Sport1 Media hat Mitsubishi Motors als Co-Presenter der easyCredit Basketball Bundesliga gewonnen. Im Rahmen dessen tritt der Autohersteller bis Juni 2019 im Rahmen der Berichterstattung auf. Christian Gruber, Geschäftsführer der Sport1 Media GmbH, sagt: "Die Partnerschaft mit Mitsubishi unterstreicht die Relevanz unserer hochklassigen Live-Sportumfelder auch für Automotive-Kunden. Dynamische und emotionale Sportarten bieten einen Rahmen, in dem Marken überdurchschnittlich wahrgenommen und erinnert werden. So garantieren wir eine optimale Zielgruppenadressierung." Christian Andersen, General Manager Marketing und PR bei Mitsubishi Motors in Deutschland, spricht von "optimalen Möglichkeiten, die Marke Mitsubishi in einem hochwertigen und autoaffinen Umfeld zu präsentieren".

The Dome© RTL II
Um die Zuschauer auf die Neuauflage von "The Dome" aufmerksam zu machen, setzt RTL II auf eine Kampagne bei Instagram sowie seine Vorabend-Soap "Berlin - Tag & Nacht". Nik, eine Figure in der Soap des Senders, wird einen Trip zur Musik-Show unternehmen und das via Instagram dokumentieren. Dieser Plot wird on air angeteasert und bis zum Tag des Events am 30. November crossmedial auf Instagram und exklusiv auf IGTV weitergeführt. Die Storyline wurde vom filmpool-Autorenteam und dem RTL II-Marketing- und Social-Media-Team entwickelt und geschrieben. Beteiligt waren zudem die Marketingagentur Bauernfeind + Löwe im Bereich Social-Media-Umsetzung sowie die Agentur Raaw bei der Produktion des Contents. Carlos Zamorano, Chief Marketing & Communications Officer RTL II, sagt: "Crossmediales Storytelling ist bei der Ansprache unserer jungen Zielgruppe ein fester Bestandteil unserer Formatkommunikation. Jetzt erschließen wir auf IGTV einen weiteren neuen Touch-Point bei der Zielgruppenansprache und verbinden auf kreative Weise zwei unserer Programm-Marken über Instagram." Kristin Kleinehagenbrock, Communications Manager Instagram Deutschland, ergänzt: "IGTV ist der ideale Ort, um in Geschichten einzutauchen – in diesem Fall ergibt sich eine neue, spannende Kombination aus TV und Mobile: Die Inhalte via IGTV ergänzen den Erzählstrang on air und bieten damit echten Mehrwert, natürlich gerade für die junge Zielgruppe."         

Omnicom Media Group© Omnicom
Die Omnicom Media Group Germany hat ihre TV-Ersteinbuchungen für das kommende Jahr komplett automatisiert. Möglich sei das durch die Einführung des selbstentwickelten TV-Optimierungstools: Der so genannte AllScreenOptimizer ist via API-Schnittstelle mit den Buchungstools der Sender verknüpft und kann automatisch die für den jeweiligen Kunden besten Preis-/Leistungskonstellationen nach individuellen KPIs ermitteln und belegen. "Wenn man sich die bislang in Agenturen notwendigen aufwendigen, manuellen Prozesse zur Buchung und Optimierung von TV-Kampagnen vor Augen führt, ist dies ein deutlicher Sprung in Bezug auf Usability, Effizienz und Steigerung von Sicherheitsstandards. Diese Vorteile können wir mit dem AllScreenOptimizer nun konsequent im Regelbetrieb über alle Phasen des Bewegtbildprozesse abbilden", so Jürgen Kievit, Managing Partner Activation TV bei OMD Düsseldorf. Die IP Deutschland spricht von einer "Effizienz-Optimierung des Buchungsprozesses". Thomas Wagner von SevenOne Media ergänzt: "Das verbessert auch die Qualität der Ersteinbuchung und die Erfüllungsquote."

Mark Read© WPP
Die weltgrößte Werbeholding WPP legt seine beiden Agenturmarken JWT und Wunderman zusammen, das fusionierte Unternehmen firmiert künftig als Wunderman Thompson. Der bisherige Wunderman-CEO Mel Edwards wird das neue Unternehmen leiten, Tamara Ingram von JWT wird Chairwoman. Zuletzt hatte WPP die Agenturen Young & Rubicam und VML zusammengeführt. Die beiden Unternehmenssitze von Wunderman Thompson werden in London und New York sein. Die Kunden würden sich bei ihren Agenturpartnern mehr Einfachheit wünschen, sagt WPP-Chef Mark Read (Foto). Diesem Wunsch will man sich bei WPP nicht verschließen. 

Was noch zu sagen wäre…

"Was ist denn das für ein Geschäftsmodell, dass ich mit weniger Leistung mehr Geld verlange?"
Procter & Gamble-DACH-Chef Franz-Olaf Kallerhoff ist unzufrieden mit den Leistungen der TV-Vermarkter (via "Horizont")