
Die Überraschung beginnt schon auf dem Cover. Das wirkt bei Heft 1 der deutschen Ausgabe aufgeräumter als die britische und amerikanische Ausgabe der „OK!“. Oftmals vermitteln die Titelbilder dort aufgrund mehrerer recht großer Fotos mit unterschiedlichen Farbtönen ein großes Chaos. Die deutsche „OK!“ konzentriert sich auf dem Cover hingegen eher auf eine große Story - in der Erstausgabe das angebliche Baby von Angelina Jolie und Brad Pitt - und platziert diverse deutlich kleinere und kürzere Teaser drum herum.
Verzichtet hat man auch auf die z.B. im englischen Zeitungsmarkt üblichen, sehr plakativen Schriftgrößen und verschiedenfarbige Textkästen. Im direkten Vergleich wirkt die deutsche Ausgabe damit am Kiosk stilvoller, wenn auch weniger auffällig und etwas brav. Letzteres ist für ein People-Blatt eine fast schon gefährliche Eigenschaft - insbesondere beim Markteintritt in ein schon vollbesetztes Segment.

Die 100 Seiten umfassene Erstausgabe der deutschen „OK!“ liest sich störungsfrei. Mit anderen Worten: Nur elf Anzeigenseiten - zehn ganzseitige und zwei halbe Seiten - erfreuen den Leser, aber nicht zwingend den Anzeigenleiter. Für ein Premierenheft eine erstaunlich niedrige Anzeigenzahl. Im Vergleich mit der vor einem Jahr gestarteten „Vanity Fair“ dürfte es der „OK!“ allerdings leichter fallen die Zahl der Anzeigenseiten zu steigern. Das Magazin aus dem Verlag Condé Nast konnte die Anzeigenzahl der ersten Ausgaben nie wieder erreichen.
Bei der Lektüre der deutschen „OK!“ fällt auch auf: Mit dem britischen Mutterheft hat man überraschend wenig gemeinsam. Einzelne Designelemente wurden zwar übernommen, doch insbesondere in Bezug auf das Farbenspektrum und die Größe mancher Fotos hat Chefredakteur Dahm in Deutschland offenbar Mäßigung angeordnet. Man wird weniger oft von der Bildgewaltigkeit einer Seite erschlagen. Die erstaunlich klare Abkehr beim Thema Design ist aber kein Kritikpunkt.
Zwar fehlt somit auf den ersten Blick das markanteste optische Alleinstellungsmerkmal, doch ob beabsichtigt oder unfreiwillig, hat das Team um Klaus Dahm eine für „OK!“ bislang untypische Ruhe ins Heft gebracht. Gerade die Portraits und Storys in der Kategorie „OK! People“ sind textlastiger und weniger reisserisch aufbereitet als in anderen „OK!“-Ausgaben. Eine so hochwertig wirkende „OK!“ gab es bislang noch nicht. Sowohl die britische als auch amerikanische „OK!“ sind beispielsweise deutlich marktschreierisch in fast jedem Aspekt.

Zum Inhalt: Das Heft vom Team rund um Klaus Dahm ist ganz klar international ausgerichtet. Anders als bei „Bunte“ oder „Gala“ spielen deutsche Promis in der „OK!“ nur eine untergeordnete Rolle. Abgesehen von einer kurzen Erwähnung von Schauspieler Thomas Kretschmann auf Seite 19 folgt erst auf Seite 52 ein Stück mit deutscher Besetzung - eine Bilderstrecke inklusive Interview mit „Germanys Next Topmodel“ Barbara Meier. Zwei Fotos von Nadja Auermann und Heidi Klum heben den Anteil deutscher Storys kaum, eher schon die Homestory mit dem Model Tatjana Patitz auf den Seiten 78 bis 83 oder die darauffolgende Doppelseite zur Berlinale.
Gegen Ende des Heftes findet sich noch der branchenübliche Foto-Rückblick auf Partys der Schönen und Reichen. Diese Rubrik („OK! Party“) fällt deutlich kleiner aus als bei anderen „OK!“-Ausgaben. Immerhin sind auch Köln und Berlin vertreten. Ist man am Ende angelangt, so stellt man fest: Das deutsche Heft ist deutlich dünner als z.B. die britische Ausgabe, die 148 Seiten plus zwei Beilagenhefte vorweisen kann.
Mehrfach liest man im Heft übrigens „OK!“ berichte in „Echtzeit“. Was man darunter zu verstehen hat, wird Chef Dahm noch einmal erklären müssen. Vielleicht ist damit auch die Website zum Magazin gemeint. Doch weder in Großbritannien noch Amerika macht der Online-Auftritt der „OK!“ besonders viel her. Ob das in Deutschland auch so ist, lässt sich noch nicht beurteilen. Am Mittwochabend war das Webangebot noch nicht freigeschaltet.
Mehrfach liest man im Heft übrigens „OK!“ berichte in „Echtzeit“. Was man darunter zu verstehen hat, wird Chef Dahm noch einmal erklären müssen. Vielleicht ist damit auch die Website zum Magazin gemeint. Doch weder in Großbritannien noch Amerika macht der Online-Auftritt der „OK!“ besonders viel her. Ob das in Deutschland auch so ist, lässt sich noch nicht beurteilen. Am Mittwochabend war das Webangebot noch nicht freigeschaltet.

Fazit: Wer angesichts des britischen und amerikanischen Wirbelsturms beim Start der deutschen „OK!“ mit frischem Wind gerechnet hat, wird vom lauen Lüftchen enttäuscht sein. In der Aufmachung wurde die deutsche Ausgabe sehr den hiesigen Gewohnheiten angepasst. Vielleicht eine gelernte Lektion nach dem Start der amerikanischen „OK!“, die dort anfangs kompromisslos der britischen Ausgabe glich und später in Optik aber insbesondere im Format des Heftes, den amerikanischen Konkurrenten angepasst wurde.
Die deutsche Version des Klatschblatts ist eher eine „OK!“-interne Revolution. Im deutschen Blätterwald hingegen wirkt der Titel auf Anhieb nur wie einer unter Vielen. Der Leser bekommt dennoch kein schlechtes Heft. Ob es sich allerdings auffallend genug vom schon vorhandenden Print-Angebot dieser Sorte abhebt, müssen letztendlich die exklusiven Storys zeigen. Denn immerhin ist der Zugriff auf ein weltweites Netzwerk das, was Chefredakteur Klaus Dahm im Editorial als großes Plus anpreist. Warten wir ab.