Dein SpiegelEs fällt schwer, Kritik zu üben an dem Heft. Denn ein unterhaltames und informatives Magazin für Kinder mit Anspruch und Haltung verdient ohnehin Respekt. Erfreulicherweise erfüllt die Erstausgabe aber auch die inhaltlichen Erwartungen und muss nicht allein von diesem Bonus leben. Die Aufmachung des Heftes kommt manchem erwachsenen Leser vielleicht unstrukturiert oder wahllos vor, doch hier zählt das Leseverhalten der jungen Zielgruppe und da gilt: Kinder blättern, entdecken und kümmern sich weniger um klare Rubriken und deren Kennzeichnung. Man könnte fast sagen: Da zählt mehr der Inhalt.

Mit gut 14 Anzeigenseiten ist die Erstausgabe von "Dein Spiegel" gut gebucht. Kurios allerdings der Anzeigen-Mix. Neben zu erwartenden Anzeigen für Lernspiele, Bücher, Kinderangebote im Internet und Lebensmittel finden sich eine Doppelseite vom Modelabel Hugo Boss, die man eher in Hochglanz-Titeln erwarten würde. Ebenso wie eine Doppelseite von Mercedes Benz oder die Werbung eines Luxus-Hotels aus Mauritius auf der Rückseite von "Dein Spiegel". Hier hofft man eindeutig die Eltern und meist wohl auch Käufer des Magazins anzusprechen. Die müssen 3,40 Euro für das 88-seitige Magazin bezahlen. Kein Schnäppchen, aber angesichts der inhaltlichen Qualität mehr als berechtigt. Als monatlicher Titel ist "Dein Spiegel" sehr gut vorstellbar, doch noch ist darüber keine Entscheidung gefallen.
 

 
Umso merkwürdiger ist es, dass nirgendwo im Heft um das Feedback der jungen Leser gebeten wird. Interaktion - nein danke. Kein Wettbewerb, kein Gewinnspiel. Eigentlich beinahe wohltuend im sonst kommerziell durchsetzten Kindermedien-Markt. Auch dass man keine Website aufgesetzt hat für den vorerst einmaligen "Dein Spiegel"-Versuch, ist verständlich. Aber dass nirgends, auch nicht im Editorial zu Beginn, um das Feedback zur Erstausgabe gebeten wird, mutet merkwürdig an. Nur einer Teilauflage liegt ein Fragebogen bei.