Heute feiert Deutschlands größter Showmaster Geburtstag. Thomas Gottschalk wird runde 60 Jahre alt. Kollege Stefan Winterbauer nennt bei Meedia sechs Gründe warum es für ihn Zeit sei, in Rente zu gehen. Dies ist Ein Plädoyer dagegen.
In über acht Jahren DWDL.de mangelte es nicht an scharfer Kritik an Thomas Gottschalk. Wenn wir ihn mal Heuchler, mal selbstherrlich genannt haben, dann gehörte das mitunter noch zu den netteren Umschreibungen. Ja, an Thomas Gottschalk kann man sich reiben. Das tun TV-Kritiker seit Jahren bei jeder Ausgabe von "Wetten, dass..?" mit größter Freude.
Und sicher ist eins: Er bietet tatsächlich genügend Angriffsfläche. Seine eigenwilligen Gespräche mit Gästen, sein überdurchschnittliches Selbstvertrauen, sein gelegentlich lautes Poltern in der Presse oder die gewagte Garderobenauswahl. Es lässt sich immer etwas finden, über das man sich aufregen kann. Nur wer regt sich denn da wirklich auf? Die Fachpresse und das Feuilleton.
Das Fernsehpublikum jedoch hält zu Gottschalk. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Einschaltquoten der ZDF-Show seit Jahren leicht sinken. Das ist sicher auch dem lange Zeit nur sehr behäbig gewandelten Format geschuldet, aber auch der immer vielfältigere Fernsehlandschaft. Kaum ein Format oder Genre erreicht heute noch Bestmarken wie in den 90er Jahren.
Thomas Gottschalk ist kein guter Moderator. Aber ein guter Gastgeber. Als solcher stets bemüht darum, dass sich alle wohlfühlen und am Ende des Abends das Fazit ziehen, dass es nett war mal wieder bei Gottschalk zu Gast zu sein - egal ob auf dem Sofa oder vor dem Fernseher. Er bringt noch zusammen, wo andere spalten oder den Versuch aufgegen haben, mehr als eine kleine Zielgruppe zu erreichen. Dass man sich zwischendurch auch mal über ihn aufregt - es ist doch ein Segen.