Erst waren es Sonderhefte, inzwischen regelmäßig erscheinende Titel. Am Kiosk gibt es nicht wenige Publikationen, die sich, allen voran mit iPhone und iPad, aber auch Android-Geräten beschäftigen. In Zeiten, in denen immer weniger Desktop-Computer und dafür umso mehr mobile Geräte verkauft werden, müssen sich auch die Fachverlage anpassen. Meist erscheinen diese Titel alle zwei Monate, manche weiterhin als Sonderheft unregelmäßig. Das sollte den Redaktionen doch eigentlich auch bewusst sein, doch im Inhalt schlägt sich das oft nicht nieder.

So füllen mit Vorliebe Spekulationen über Prototypen und Gerüchte über Launch-Daten und tatsächlichen Verkaufsstart nicht nur viele Seiten im Heft, sondern zieren gerne auch als Aufmacher die Titelseite.  Und das obwohl all das, was da zusammengereimt und fantasiert wird, schon hinfällig sein kann, bis das Heft überhaupt in den Händen der Leser ist. Von den zwei Monaten, die es dann noch mit veralteten Informationen oder schlimmer noch widerlegten Behauptungen am Kiosk liegt, mal ganz abgesehen. Hier versuchen zweimonatlich erscheinende Print-Produkte mit dem schnellen Nachrichtengeschäft im Netz mitzuhalten und hecheln dabei hoffnungslos hinterher.

Neben diesen meist peinlich überholten Storys mit Headlines, die dazu auch oft nicht halten können, was sie versprechen ("Noch geheim", "Die geheimen Pläne von...", "So sieht das neue XY aus"), gibt es in den Magazinen natürlich noch mehr. Etwa reichlich Platz für Tests der neuesten Apps - oder gerne auch mal der alten. Denn um Neukäufer von Smartphones und Tablets anzusprechen, wirkt jede Ausgabe dieser Magazine wie ein Starter-Kit für Neueinsteiger. Mit irgendeinem Dreh werden eigentlich immer noch einmal die wichtigsten, grundlegendsten Apps vorgestellt. Das klingt im Prinzip ja nicht verkehrt. Immerhin gewinnt man damit möglicherweise leichter neue Leser.

Aber es offenbart auch die Kapitulation dieser Magazine: Dass sie Leser dauerhaft halten, glauben sie selbst nicht, denn dafür dürften sich nicht so viele Themen so oft wiederholen. Und während es früher bei Software-Tests noch relevant war, die Beurteilung einer Fachredaktion zu erhalten, so haben uns die App-Stores - und lange davor schon Amazon - daran gewöhnt das Urteil der Masse zu schätzen. Wenn sich also Fachmagazine Apps widmen, sollten die "Tests" nicht banaler ausfallen als so manche User-Review.