Zehn Jahre nach seinem Sendestart in Deutschland ist Comedy Central ein Schatten seiner selbst. Wo einst der Anspruch bestand, mit Eigenproduktionen das Publikum zu unterhalten, dominieren längst Sitcom-Wiederholungen in Dauerschleife. Diese sind zwar kostengünstig, lassen das Programm aber nur selten innovativ erscheinen - eine Entwicklung, die durch zahlreiche strategische Veränderungen bei Viacom hervorgerufen wurde.

Inzwischen sind lokale Inhalte allerdings durchaus wieder erwünscht, sodass sich Comedy Central jetzt mit einer täglichen Show namens "CC: N" vorwagt. "CC: N" steht für "Comedy Central News" und ist natürlich als Anspielung auf den amerikanischen Nachrichtensender CNN zu verstehen. Doch bevor jetzt falsche Hoffnungen aufkeimen: An eine deutsche Version der "Daily Show" hat sich der Spartensender trotz der täglichen Ausstrahlung nicht gewagt.

Wenn man sich die erste Ausgabe ansieht, die am Montagabend ausgestrahlt wurde, dann weiß man auch warum: Tagesaktualität sucht man bei "CC: N" nämlich vergeblich, was zwangsläufig die Frage aufkommen lässt, wieso die Sendung dann überhaupt in der Verpackung einer Nachrichtensatire daherkommt. Und so gibt es in der Premiere anstelle von Gags zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen gut zehn Minuten mehr oder weniger gelungene Witze zum Thema Terrorismus. In den kommenden Tagen wird es unter anderem um "Familie" und "Religion" gehen. 

Auf dem richtigen Weg

Inhaltlich kann "CC: N" somit nicht halten, was der Name verspricht - und das ist auch deshalb schade, weil das Format optisch einiges hermacht und Comedy Central mit Ingmar Stadelmann einen Präsentator gewinnen konnte, der die Rolle des Anchors durchaus auszufüllen weiß. Doch für eine tägliche Sendung mit aktuellem Anspruch fehlt Comedy Central hierzulande wohl schlicht das Budget, auch wenn diese dem Fernsehen im Allgemeinen und dem Sender im Speziellen sicher gut zu Gesicht stünde.

Am Ende bleibt es beim guten Willen. Einspieler, Talks und Schalten zu Außenreportern sind solide produziert, die Gags durchwachsen. Viele von ihnen verhallen leider im Nichts, weil Stadelmann ins Leere moderiert. Auf diese Weise wirkt "CC: N" stellenweise, als sei die Sendung für YouTube gedacht und nicht so sehr fürs Fernsehen. Dort wirkt sie ohnehin angesichts des Umfelds wie ein Fremdkörper. Trotzdem ist mit ihr zumindest ein Anfang gemacht, weg vom bloßen Abspielen und hin zu mehr Relevanz. Man kann sich nur wünschen, dass Comedy Central diesen Weg auch nach dem Ende des fünfwöchigen Testlaufs weiter fortsetzen wird.

Comedy Central zeigt "CC: N" montags bis freitags um 21:00 Uhr.