
Was sich dem Zuschauer zu Hause allerdings nicht erschließt, ist die gespannte, ja fast schon feierliche, Atmosphäre im Publikum. Es herrscht eine Stimmung im Saal, die einem das Gefühl gibt, etwas wirklich Besonderes zu erleben. Da werden Schilder mit Grüßen in die Kamera gehalten, da hält es die Gäste nicht auf den Sitzen, wenn Justin Timberlake oder der alte Haudegen Rod Stewart ihre Hits zum Besten geben, da geht ein kollektiver Aufschrei durch die mehr als 2.500 Zuschauer, als Kandidat Sebastian Wolter seine Wette gewinnt und mit dem Hinterrad seines Motorrades tatsächlich zum fünften Mal nach zwanzig Metern Flug auf einem Apfel landet.

In Stimmung gebracht werden muss das Publikum vor der Sendung nicht groß. Kein warm-up erklärt den Gästen, wann und wo zu klatschen ist und dass Funktelefone gefälligst auszuschalten sind. Lediglich ein Blitzverbot spricht Gastgeber Thomas Gottschalk aus. Bereits vor der Sendung offenbaren sich seine Qulitäten als Moderator, der es einfach versteht, mit seinem Publikum umzugehen. Auch wenn die Show in drei Minuten startet, so hat er dennoch die Zeit und vor allem die innere Ruhe, das Publikum zu platzieren. „Ich überzieh höchstens eine halbe Stunde“, lässt er die Gäste im Saal vor der Sendung wissen.
Hochkarätig besetzt ist bei „Wetten dass…?“ nicht nur die Plaudercouch, sondern auch auf den Rängen tummeln sich wichtige Menschen. Da werden vor der Sendung NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Rundfunkrat Clemens Bauer vom Deutschen Zeitungsverlegerverband begrüßt. „Es ist so, dass meine Zuschauer immer noch bessere Fernsehsendungen ergeben als bei manchen anderen die Gäste“, sagte Gottschalk im Vorfeld der Sendung bei einem Pressegepräch.