Foto: DWDL.deSomit war auch die letzte halbe Stunde der Sendung mit Abstand die beste der ganzen Show. Hier war „Wetten dass…?“ noch das „Wetten dass…?“, wie man es aus seiner Kindheit kennt. Inklusive einer wirklich faszinierenden Wette, die einfach Spaß macht und nicht als spielerisches Pflichtprogramm daherkommt – muskulöse Männer zucken zur Musik rhytmisch mit der Brust und ein dritter rät, welcher Song das ist. Unterhaltung, über die man sich tatsächlich unterhalten wird und aus der Stefan Raab vor ein paar Jahren noch eine Platte gemacht hätte.

Schwierig, ja eigentlich unmöglich, das in einer Zeit der Medienvielfalt, in der es überall alles zu sehen gibt, über mehr als zwei Stunden hinzukriegen. So gibt es auch eine ganze Weile, in der auf der Couch geplaudert wird. Nicht immer von hoher Relevanz oder schlicht großem Unterhaltungswert. Doch Momente wie die Begegnung von Hape Kerkelings „Horst Schlämmer“ mit einer sichtlich pikierten Claudia Schiffer sind genau das, was „Wetten dass…?“ so groß macht. Auch der Moment Justin Timerberlake trifft junge weibliche Fans war sicher ein Hingucker.
 
 
Da stellt sich die Frage, wie viele der 13,01 Millionen Zuschauer der gestrigen Sendung, die Show eigentlich tatsächlich von Anfang bis Ende bewusst und mit ungeteilter Aufmerksamkeit verfolgt haben. Denn während man im Zuschauerraum der Sendung sitzt, wird einem schon mal bewusst, dass „Wetten dass…?“ sich im eigenen Nutzungsverhalten sich ein klein wenig zum Nebenbeimedium entwickelt hat. Ob die Show langfrisitig noch in eine Zeit mit Video-on-Demand und Spartenvielfalt Relevanz haben wird. Diese Fage wird sich so nicht stellen, denn die „Familie“ wird sich wohl im Zuge der demographischen Entwicklung zur Ruhe setzen, so Redakteurin Beate Weber: „Wenn die Zuschauer es so wollen, gehen wir alle irgendwann mit der Sendung in Rente“.