Er verantwortete u.a. die Produktion und den internationalen Vertrieb der britischen Kultserie „Downton Abbey“ und tütete vor zwei Jahren zusammen mit der Mediengruppe RTL Deutschland und dem französischen Sender TF1 einen Koproduktionsdeal ein, aus dem im kommenden Jahr die erste Serie „Gone“ mit Chris Noth in der Hauptrolle hervorgeht, die hierzulande bei Vox laufen soll.

Michael Edelstein wird zum Jahresende seinen Posten als President NBC Universal International Studios aufgeben, wie er kurz vor Beginn der größten Fernsehmesse der Welt in einer internen Memo an Mitarbeiter mitteilt, über die zuerst der US-Branchendienst "Deadline" berichtete. Die frühzeitige Ankündigung soll einen geregelten Übergang zum Jahreswechsel ermöglichen.

Der gebürtige Amerikaner Edelstein, der das internationale Produktions- und Distributionsgeschäft von NBC Universal aus London heraus leitete, schrieb weiter: „Von besonderen Gegebenheiten, die einzelne Märkte dikitieren bis zu kulturellen Unterschiede, die sich erst offenbaren wenn man im Ausland lebt, war jeder Tag eine herausforderndes und aufregendes Abenteur.“

Neben dem Stolz auf das Geleistete klingt aber auch offen formulierte Ermüdung angesichts des reiseintensiven Jobs durch:  „1,5 Millionen Meilen, hunderte von Nächten in Hotelzimmern und permanent wechselnde Zeitzonen verlieren ihren Charme.“ Er wisse NBC Universal International Studios gut aufgestellt und sehe für sich die Zeit gekommen, eine Auszeit zu nehmen und sich Luft zu verschaffen, um neue Dinge anzugehen. Edelstein will zunächst in London bleiben. Unklar ist, ob er schon einen neuen Posten im Blick hat.

Im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de im Mai in Los Angeles machte Michael Edelstein allerdings Andeutungen, sich durchaus vorstellen zu können, künftig auch mal wieder näher an TV-Produktionen zu arbeiten. Vor seiner Zeit an der Spitze des internationalen Produktions- und Distributionsgeschäfts von NBC Universal, wo er 2010 begann, war Michael Edelstein u.a. an der Seite von Marc Cherry und Tom Spezialy einer der ursprünglichen Executive Producer der Kultserie „Desperate Housewives“.

Er hat in den folgenden Jahren bei diversen anderen TV-Projekten in dieser Rolle mitgewirkt, darunter auch bei der ambitionierten, international koproduzierten Serie „Defying Gravity“, die bei ABC wie auch Finanzierungspartner ProSieben allerdings nicht die Erwartungen erfüllen konnte. Dem Feld der internationalen Koproduktion ist Edelstein seitdem allerdings treu geblieben. Sein größter Erfolg war zweifelsohne „Downton Abbey“, das über Großbritannien hinaus zum Phänomen wurde. Die britische Serie wurde von Carnival Films produziert, einer Tochterfirma von NBC Universal International Studios.

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