Foto: DWDLEine Lizenz für ein digitales Fernsehprogramm, das sich auf die Übertragung von Sportveranstaltungen konzentriert erhielt jetzt der Anbieter sportdigital.tv von der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein erhalten. Die Zulassung steht allerdings noch unter dem Vorbehalt einer Prüfung durch die Kommission zu Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK).

Der Programmveranstalter, der bereits im Internet Sport-Events zum Abruf anbietet, konzentriert sich auf Zielgruppen- und Randsportarten. Dazu gehören unter anderem die deutschen Hand- und Basketball-Ligen. Das Programm soll mit drei Optionskanälen an den Start gehen. Geplant sind Live-Übertragungen, zeitversetzte Ausstrahlungen von Turnieren, Magazinformate und Call-In-Programme. Die Verbreitung über Kabel und Satellit soll im Sommer starten.
 
 
Der Betreiber des Angebots, die Sportainment Medien ist ein Kooperationspartner der Rechteagentur Sportfive. Es ist geplant, dass in diesem Umfeld auch Sport-Inhalte für andere Verbreitungswege generiert werden können. Für die Vermarkter von Sportveranstaltungen stellt das neue Angebot einen interessanten Vertriebsweg dar, da insbesondere kleinere Sportarten an einer Fernsehübertragung interessiert sind, zum Beispiel um eine bessere Chance auf Sponsorengelder zu erhalten.

Auch Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland Pfalz sieht die Randsportarten im Fernsehen unterrepräsentiert. Für ihn ist auch die Etablierung eines öffentlich-rechtlichen Spartenangebotes in diesem Segment denkbar. Beck sprach in diesem Zusammenhang während der 40. Mainzer Tage der Fernsehkritik am vergangenen Dienstag von einer Art "Sport-Phoenix". Allerdings müsse dies unter ausschließlich nicht kommerziellen Aspekten erfolgen. Zudem wäre ein solches Projekt nicht einfach zu realisieren, da ARD und ZDF im Hinblick auf ihre digitalen Spartenangebote strenge Regeln auferlegt sind. So müsste für dieses Angebot ein anderer digitaler Sender aus dem Bouquets von ARD und ZDF verschwinden.