Bereits vor einem Jahr hatte das ZDF angekündigt, zum Sommer 2025 aus der Produktion von "Game Two" auszusteigen. Mittlerweile steht fest, dass die letzte Ausgabe der Sendung in der bisherigen Form am 3. Juli bei ZDFneo zu sehen sein wird (DWDL.de berichtete). Die Rocket Beans, die hinter dem Format stehen, arbeiten seit der Ankündigung des ZDF-Ausstiegs an einer Fortsetzung - und nun steht fest, wie es weitergeht. 

"Game Two" wird fortgesetzt, allerdings ohne Auftraggeber im Hintergrund. Man habe intensiv daran gearbeitet, eine neue Plattform oder Partnerschaft für die Fortsetzung zu finden, heißt es von den Rocket Beans. "Trotz großer Unterstützung aus der Branche und fortgeschrittenen Gesprächen mit potenziellen Auftraggebern konnte keine neue Heimat realisiert werden." Deshalb wolle man das Format nun in Eigenregie fortführen - "unabhängig, in veränderter Form und mit einer neuen Finanzierungsstruktur".

Arno Heinisch © Beans Entertainment Arno Heinisch
Im Zuge der Veränderungen wird es auch zu Entlassungen kommen, das bestätigt Arno Heinisch, Geschäftsführer der Beans Entertainment GmbH, gegenüber DWDL.de. "Leider müssen wir uns im Zuge der Umstellung von einem Teil des bisherigen Teams verabschieden. Das war keine leichte Entscheidung – im Gegenteil. Aber ohne einen festen Auftraggeber im Rücken ist es wirtschaftlich nicht tragbar, in der bisherigen Größe weiterzumachen", so Heinisch. Ein Kernteam, das man aus dem redaktionellen Teil der "Game Two"-Mannschaft  forme, werde das Format fortführen und im Zuge dessen auch näher an das Hauptteam der Rocket Beans heranrücken. Bislang war die "Game Two"-Redaktion relativ eigenständig. 

Neustart nach der Gamescom

Wie genau das neue "Game Two" aussehen wird, ist aktuell noch unklar. Man befinde sich aktuell in der Planungsphase, erklärt Geschäftsführer Arno Heinisch. Bekannte Gesichter des Formats sollen in jedem Fall auch weiterhin präsent sein. "Unser Ziel ist es, weiterhin hochwertigen, journalistischen Gaming-Content zu bieten – inhaltlich fundiert, unterhaltsam und nah an unserer Community." Geplant sind zwei bis drei Videos pro Woche, als endgültige Bestätigung will Heinisch das aber noch nicht verstanden wissen. Noch ist viel im Fluss. Durch die neue Unabhängigkeit gewinne man in jedem Fall kreative Freiräume, die man nutzen wolle. Geplant ist der Restart des Format nach der Gamescom Ende August 2025. 

Möglich wird die Fortsetzung in Eigenregie jetzt übrigens auch, weil die Rocket Beans den bestehenden YouTube-Kanal mit mehr als einer halben Million Abonnentinnen und Abonnenten fortführen können. Das sei keine Selbstverständlichkeit, heißt es vom Unternehmen. In diesem Zuge bedanken sich die Rocket Beans dann auch noch einmal bei ZDFneo für die "vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre".

"Unser Ziel ist es, weiterhin hochwertigen, journalistischen Gaming-Content zu bieten."
Geschäftsführer  Beans Entertainment GmbH


Um die Finanzierung des neuen "Game Two" zu stemmen, fährt man künftig mehrgleisig. So sollen neue Inhalte auf dem YouTube-Kanal in Zukunft monetarisiert werden, alle bestehenden Folgen dagegen bleiben weiterhin frei verfügbar. Darüber hinaus wollen die Rocket Beans Kooperationen mit Markenpartnern eingehen, die sich im Umfeld der Sendung positionieren wollen. Außerdem hofft man auf Unterstützung aus der Community, insbesondere über den Rocket Beans Supporters Club. Dieses Modell ermöglicht Fans, mit einem regelmäßigen Beitrag gezielt Inhalte von Rocket Beans zu fördern – künftig gehört auch "Game Two" dazu. 

"Game Two" soll sich langfristig selbst tragen

Doch woran lag es jetzt, dass man für "Game Two" keinen klassischen Auftraggeber gefunden hat? Arno Heinisch spricht gegenüber DWDL.de von viel positivem Feedback, das man erhalten habe - "sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Relevanz von ‘Game Two’". Aus den Gesprächen nehme man auch viel Bestätigung und Rückenwind mit. Heinisch: "Letztlich waren es eher strukturelle Probleme, gerade im Hinblick auf das Themengebiet ‘Gaming’, das vielerorts leider immer noch mehr Hürden überwinden muss, als andere Themen."

Künftige Kooperationen in welcher Form auch immer sind nicht ausgeschlossen, jetzt liegt der Fokus bei den Rocket Beans aber erst einmal auf dem Neustart. "Wir möchten das Format so aufstellen, dass es unabhängig funktioniert – redaktionell, organisatorisch und finanziell", sagt Heinisch zu DWDL.de. Eine schlichte Überbrückung, bis man möglicherweise doch noch einen Abnehmer gefunden hat, soll "Game Two" in der neuen Form nicht werden. Ziel sei es, dass die "Game Two" langfristig alleine tragen könne. "Wir sind fest davon überzeugt, dass ein Format wie ‘Game Two’ in der deutschen Medienlandschaft gebraucht wird. Und wir sind bereit, diesen Weg zu gehen – mit aller Leidenschaft, die wir in uns tragen", sagt der Geschäftsführer der Rocket Beans.