Vom 15. bis zum 18. September steht in der Hauptstadt wieder "Seriesly Berlin" auf dem Plan, die zweite Ausgabe des im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Serienfestivals. Während sich die Series Berlin Conference am 17. und 18. September stattfindet, starten die Serienpremieren, die im Rahmen des Festivals zu sehen sein werden, schon am Montag. Erstmals zu sehen geben wird es dort beispielsweise die deutsche Serie "House of Bellevue", die ZDFneo bei Katapult-Film einst noch unter dem Arbeitstitel "We are Family" beauftragt hatte und die in der schillernden Ballroom-Szene Berlins spielt.

Dazu kommen eine Reihe an Premieren von Serien aus aller Welt. Dazu gehört das belgische Queer-Drama "Oh, Otto!", der kolumbianische Coming-of-Age-Thriller "Eve’s Rib" über junge Menschen, die ihre Sexualität entdecken, während sie von einem Serienmörder gejagt werden, die kasachische Serie "Kazakh Scary Tales" über einen Ermittler, der einen übersinnlichen Fall lösen muss, und die kanadische Dokumentarserie "Sanajiit (Inuit Makers)", die das Publikum in die Kultur der Inuit eintauchen lässt.

"Mit dem diesjährigen Programm bleiben wir unserer Mission treu, Räume für Geschichten und Themen zu schaffen, die auf anderen Bühnen bislang keinen Platz finden. Wir wollen den unterschiedlichen Stimmen eine Plattform geben und Themen hervorheben, die häufig unausgesprochen bleiben. Mit Seriesly Berlin wollen wir auch das Unerwartete zeigen, zu Gesprächen anregen und aktiv dazu beitragen, den Horizont des seriellen Erzählens zu erweitern", erläutert Festivaldirektor Dennis Ruh das Konzept.

Auf der Fachkonferenz gibt es unter dem Titel "Dressed To Impress: Fashion as a Narrative Force" eine Podiumsdiskussion mit dem international renommierten Designer Be Inthavong, dessen Kaftane und charakteristischen Textilien zu einem integralen Bestandteil der Bildsprache der letzten "White Lotus"-Staffel wurden. Diskutiert wird, wie Modemarken TV-Serien als kreative Plattformen nutzen und wie Serienmacher:innen von stilvollen, storygetriebenen Kooperationen in einer Zeit profitieren können, in der Serien Trends in Mode, Innenarchitektur und Lifestyle-Kultur setzen.

Bei "Storytelling 2030: Who Pays, Who Plays? Power, Platform, and the Price of Creativity in a Changing World" geht's um die Bedeutung strategischer Partnerschaften und eine sich wandelnde Finanzierungslandschaft. Mit dabei sind u.a. Benjamina Mirnik-Voges von Disney und Sabine de Mardt von Gaumont. Während in "Nordic-German Co-Producing" auf gewissermaßen geübte Kooperationen zwischen Deutschland und den nordischen Ländern geblickt wird, befasst sich eine Diskussion unter dem Titel "Beyond the Usual Suspects: Reinventing Co-Productions" um Koproduktionen zwischen atypischen Territorien. Klaus Zimmermann präsentiert "Drops of God" als Case Study für eine dreisprachige Serie, Rahul Patel von Ampere Analsysis blickt datengestützt auf die Marktrealität und die Chancen für Koproduktionen im Jahr 2025.

In "Stories for Tomorrow: How Collaborative Palestinian and Israeli Writing Transforms Television" zeigen palästinensische und jüdische Kreative aus dem Programm „Shared Society on the Small Screen“ des Albi Fund, wie gemeinsames Geschichtenerzählen die Darstellung und das Verständnis von Identitäten verändern kann. "What The Heck Is A Queer Show?! Queerness in Mainstream TV" befasst sich in Zusammenarbeit mit der Queer Media Society mit den anhaltenden Herausforderungen bei der Darstellung von Queerness im Fernsehen. In "Building Fear That Stays With You: How Horror Works in Episodes" in Zusammenarbeit mit dem Fantasy Filmfest diskutieren Serien- und Filmemacher zum Thema episodisches Horror-Drehbuchschreiben.

Dazu kommen noch eine Reihe an Workshops. An Produzentinnen und Produzenten richtet sich "Germany 2026: Film & Series Funding – Turning New Rules into Opportunities", wo es um die neuesten Entwicklungen in Sachen Filmfinanzierung geht. Elena Lyubarskaya beschäftigt sich in "Development Hell" mit einem häufigen Dilemma vieler Drehbuchautor:innen: Warum Projekte in endlosen Überarbeitungen stecken bleiben und wie man sich daraus befreien kann.