Rainer Holbe ist tot. Der Journalist und Moderator ist am Freitag im Alter von 85 Jahren verstorben, das berichten unter anderem die "FAZ" und die Nachrichtenagentur dpa mit Verweis auf die Familie Holbes. Holbe wurde 1940 geboren und startete seine Karriere zunächst bei der "Frankfurter Rundschau", später arbeitete er auch für Burda. Doch schnell wechselte Holbe ins Fernsehen, wo er bundesweit einem großen Publikum bekannt wurde. 

So moderierte er zwischen 1968 und 1980 im ZDF die Musikreihe "Starparade", die schnell zu einem der größten Quotenhits der damaligen Zeit wurde. In der Sendung begrüßte Holbe unterschiedliche Musikstars und konzentrierte sich dabei nicht auf ein spezielles Genre. Einige internationale Stars hatten in der Show ihren ersten deutschen Auftritt, darunter Neil Diamond und Barry Manilow. Auch Abba und Frank Sinatra traten in der "Starparade" auf. 

In den 1980er Jahren gehörte Holbe zu den Gestaltern des Privatfernsehens: Mit RTLplus (heute RTL) war er maßgeblich an der Einführung des Frühstücksfernsehens beteiligt. Zwischen 1988 und 1990 moderierte Holbe auch "Guten Morgen Deutschland" beim damals noch jungen Sender. Schon zum Start des Senders präsentierte er mit "Unglaubliche Geschichten" eine Sendung über vermeintlich übernatürliche Ereignisse, die Reihe hatte er zuvor bei Radio Luxemburg gestartet. Bei RTL moderierte Holbe außerdem noch die Talkshow "Die Woche". 

In den 90er Jahren wechselte Rainer Holbe von RTL und Sat.1 und präsentierte unter dem Titel "Phantastische Phänomene" erneut eine Sendung, in der Übernatürliches im Mittelpunkt stand. Sein Wechsel wurde damals mit Antisemitismusvorwürfen begleitet, die Holbe zurückwies. Im Verlauf seiner Karriere wurde Holbe mit der Goldenen Kamera und dem Grimme-Preis ausgezeichnet.