17 Stimmen brauchte Robert Skuppin, um zum neuen RBB-Programmdirektor gewählt zu werden, 22 Mitglieder des RBB-Rundfunkrats haben ihm schließlich seine Stimme gegeben. Bei sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung ist der derzeitige Leiter der Contentbox Kultur damit zum neuen RBB-Programmdirektor gewählt. Sein Amt tritt er am 16. Oktober an.  Er folgt auf Katrin Günther, die im Rahmen der Gelbhaar-Affäre zurückgetreten war, dem RBB aber als Leiterin der Contentbox Sport sowie der Abteilungen "Digitale Entwicklung und Strategie" und "Medienforschung/Qualitätsmanagement" erhalten bleibt.

Voraus gegangen war eine Diskussion, die deutlich länger dauerte als zunächst in der Tagesordnung angesetzt. Beratungsbedarf war wohl nicht zuletzt deshalb entstanden, weil der Redaktionsausschuss sich mit Kritik an Skuppin zu Wort gemeldet hatte - unter anderem wurde das freundschaftliche Verhältnis zu Ulrike Demmer bemängelt. Zudem gab es Kritik des Personalrats an Skuppins Führungsstil. Letztlich konnte Skuppin die Bedenken aber offenbar ausräumen.

"Ich bedanke mich für die faire Diskussion", sagte Skuppin nach seiner erfolgten Wahl. Eine Diskussion, die er innerhalb des RBB angesichts der geäußerten Kritik aber sicherlich auch noch führen muss. Der Wahl Skuppins muss nun noch der Verwaltungsrat zustimmen, auch das Beteiligungsverfahren bei der Frauenvertreterin ist noch nicht abgeschlossen. 

Ulrike Demmer ließ folgende Stellungname verbreiten: "Robert Skuppin ist ein mutiger und kreativer Programmmacher mit der besonderen Fähigkeit, innovative öffentlich-rechtliche Inhalte und Formate für unsere Zielgruppen und Ausspielwege zu entwickeln. Er ist unserer Region verbunden und kennt die Strukturen des rbb und der ARD. Mit seiner Erfahrung und Durchsetzungskraft wird er, aufbauend auf vielen erfolgreichen linearen- und non-linearen Programmangeboten und Events, unsere Angebote weiter an die sich verändernde Mediennutzung anpassen und das regionale Profil des RBB kontinuierlich schärfen."

Robert Skuppin wird so zitiert: "Die Programme des RBB sind reichweitenstark und preisgekrönt, die Macherinnen und Macher ideenreich und ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag verpflichtet. Gleichzeitig wollen wir durch Veränderungen noch mehr Menschen, vor allem jüngere, in unserem Sendegebiet erreichen. Ich möchte diese Veränderung unterstützen und freue mich auf die Zusammenarbeit in meiner neuen Rolle mit den vielen, die unsere Angebote prägen und erfolgreich machen. Gutes Programm ist und bleibt zuerst eine Gemeinschaftsaufgabe."

Robert Skuppin wurde in Bayern geboren, wuchs in NRW auf, verbrachte den Großteil seines Berufslebens aber in Berlin und beim RBB bzw. seinen Vorläufern. Seine journalistische Laufbahn begann er 1988 als Redakteur bei "Radio 100", größere Bekanntheit erlangte er als Moderator der Frühsendung "Der schöne Morgen" auf Radioeins gemeinsam mit Volker Wieprecht. Als Programmchef von Radioeins baute er von 2011 die Hörfunkwelle mit seinem Team zu einer erfolgreichen Marke aus. Zu den programmlichen Entwicklungen von Robert Skuppin zählen auch Podcasts wie "Cui Bono – WTF happened to Ken Jebsen?", er war Ideengeber für "Teurer Wohnen" und Initiator des bis heute erfolgreichsten Podcast der ARD Audiothek – "Kalk und Welk". 2023 übernahm Robert Skuppin mit der Contentboxleitung Kultur zusätzlich Verantwortung für Formate auf allen Ausspielwegen, darunter "radio3" und "radioeins", die Abteilungen Film, Kulturmagazine und Hintergrund, Dokumentation und Zeitgeschehen, Wissen und die Arte-Redaktion des RBB.

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