Vor einigen Tagen hat die israelische Armee im Gazastreifen einen Standort der Produktionsfirma Palestine Media Production (PMP) angegriffen, dabei sind neben einem achtjährigen Jungen auch ein Ingenieur der Firma getötet worden. Das sorgte hierzulande auch deshalb für viele Schlagzeilen, weil das ZDF mit der Produktionsfirma schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet. "Es ist nicht hinnehmbar, dass Medienschaffende bei der Ausübung ihrer Arbeit angegriffen werden", erklärte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten damals

Mittlerweile stellt sich die Situation aber etwas anders dar. Wie das ZDF an diesem Montag mitgeteilt hat, konnte die Identität des getöteten Mitarbeiters der Produktionsfirma geklärt werden. Der Mann sei demnach Mitglied der Terrororganisation Hamas gewesen, ein von der israelischen Armee vorgelegtes Dokument soll das belegen. 

Als Reaktion auf die neuen Erkenntnisse hat das ZDF die Zusammenarbeit mit PMP nun "bis auf Weiteres" eingestellt, wie der Sender mitteilt. Zuvor hatte man unter anderem gegenüber der "Bild" dementiert, von einer Hamas-Mitgliedschaft des Mannes gewusst zu haben. Die Boulevardzeitung berichtete bereits vor einigen Tagen, dass die israelische Armee einen entsprechenden Vorwurf erhebt. 

Damals hatte die israelische Armee dem ZDF aber noch keine Belege für die Hamas-Mitgliedschaft des Mannes vorgelegt, das teilten die Mainzer auch der "Bild" mit. Auch eigene Recherchen hätten keine Anhaltspunkte ergeben, dass die Vorwürfe zutreffen würde, so das ZDF damals. Inzwischen ist das anders. Der 37-jährige getötete Mann arbeitete bei PMP als Ingenieur für die Abwicklung der Übertragungstechnik. Mit redaktionellen oder inhaltlichen Fragen war er nach Angaben der Produktionsfirma nicht betraut.