Der neue RBB-Programmdirektor Robert Skuppin hat den geplanten Stellenabbau seines Senders verteidigt. "Ehrlich gesagt: Gemessen an dem, was wir produzieren können, sind wir zu viele Leute", betonte Skuppin in einem Interview mit der "Südddeutschen Zeitung" und erklärte, darüber hinaus zu prüfen, "ob wir die zweite und dritte Hierarchie-Ebene verschlanken können".

Den eingeschlagenen Schritt hält Skuppin offenkundig für alternativlos. "Wir haben gerade um unsere Existenz gekämpft. Und einen schwierigen Konsolidierungsprozess angeworfen, um uns wieder Handlungsspielräume zu verschaffen", erklärte der Programmdirektor. So sollen 22 Millionen Euro bei den Gehältern eingespart werden. Durch ein Freiwilligen-Programm sollen jedoch betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeiden. "Zum einen geht es darum, unsere Rechnungen bezahlen zu können, dafür benötigen wir neun Millionen Euro. Weitere 13 Millionen wollen wir in die Programmetats investieren. Bislang wurde immer dort das Geld entnommen, während die Zahl der Festangestellten konstant geblieben ist. Es kann aber nicht sein, dass wir ganz viele Mitarbeiter angestellt haben, aber keine Etats mehr haben, mit denen sie das Programm gestalten."

Gleichzeitig will Robert Skuppin aber auch die Stimmung im RBB wieder verbessern. Wir haben Finanzprobleme, Strukturprobleme, Transformationsprobleme, die müssen wir natürlich lösen", räumte er in der "SZ" ein. "Aber es muss in den internen Debatten wieder stärker ums Programm gehen. Wir müssen unsere Erfolge besser wahrnehmen, dann steigt bei allen, die hier arbeiten, automatisch das Selbstwertgefühl. Momentan sind viele aufgrund der jüngeren Vergangenheit eher frustriert unterwegs."

Mit Blick auf die angeschobenen Kooperationen in der ARD erkläre Skuppin indes: "Ich will hier nicht den ganz Klugen geben. Aber ich hätte gutgeheißen, wenn wir in der ARD viel früher schon stärker ein Interesse daran gehabt hätten, uns selbst neu aufzustellen. Und nicht in die Situation kommen, dass die Politik sagt: Das müssen wir jetzt mal regeln." Gleichwohl finde er es wichtig, "Menschen in einem Programm zu haben, die nicht ohne weiteres austauschbar sind", so Skuppin. "So richtig es ist zu kooperieren: Wir brauchen, um in unserer Region verwurzelt zu sein, eigene Köpfe und Stimmen."