Foto: Spiegel VerlagVorgesehen ist, dass die Fernsehsparte künftig in die vier Einheiten Lizenz-, Fremd-, Eigenproduktion und Studiotechnik untergliedert werden soll. Doch Stefan Aust (Foto), Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" und einer von vier Geschäftsführern von Spiegel TV, wehrt sich offenbar gegen die geplante Umstrukturierung. "Aust muss noch von der neuen Struktur überzeugt werden", sagt Fried von Bismarck, Geschäftsführer von Spiegel TV, gegenüber dem Branchendienst "Kontakter".

Hintergrund hierfür ist, dass von Bismarck mit der neuen Struktur klare Zuständigkeiten schaffen will, wer für welchen Bereich arbeitet. Insgesamt beschäftigt Spiegel TV derzeit mehr als 250 Mitarbeiter, davon sind die Hälfte Redakteure. Der Rest umfasst Schnitt sowie andere technische Bereiche.
 


Am Donnerstag vergangener Woche wurde die Belegschaft über die neue Struktur informiert. Doch die Mitarbeiter sind offenbar verunsichert: Sie befürchten eine mögliche Zerschlagung der Spiegel-TV-Gruppe, erfuhr der "Kontakter" aus Verlagskreisen. Von Bismarck weist diese Ängste als unbegründet zurück. Aust, dessen Vertrag als Spiegel-TV-Geschäftsführer Ende 2008 ausläuft, war laut "Kontakter" für eine Stellungnahme am Freitag nicht mehr zu erreichen.

Der Eingriff von Bismarck könnte einen Machtverlust für den Spiegel-Chefredakteur bedeuten, da dieser die notwendige Umstrukturierung nicht angeschoben habe. Der Umbau sei aber notwendig, da man künftig stärker für Drittfirmen arbeiten will, wird weiter berichtet. Die Spiegel-Gruppe war 1988 in den Fernsehmarkt eingestiegen. Heute zeigt Spiegel TV sechs verschiedene TV-Formate, die auf RTL, Vox und Sat 1 ausgestrahlt werden. Außerdem betreibt Spiegel TV einen eigenen Pay-TV-Kanal.