Foto: Ralph SondermannAuch in diesem Jahr wagen sich die Veranstalter des Medienforum NRW an ein Fernsehfestival, das begleitend zum Branchenkongress, der vom 18. bis zum 20. Juni in Köln stattfindet, große Fernsehproduktionen auf großer Leinwand zeigt. Unter dem Motto "Willkommen in Kölns größtem Wohnzimmer" flimmern dann vom 14. bis zum 18. Juni Spielfilme, Dokus und Serien großer Sender nicht über den Bildschirm, sondern - fast ausschließlich als Premiere - über die große Leinwand im Kölner Kinokomplex Cinedom.

"Wir sitzen heute hier, um Ihnen Spaß zu machen", sage Jürgen Brautmeier, stellvertretender Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), die das Festival veranstaltet. Nachdem man das Festival im vergangenen Jahr verhältnismäßig schnell aus dem Boden stampfte - Brautmeier sprach in diesem Zusammenhang von einer "Sturzgeburt" - konnte "Großes Fernsehen" - sehr zu seinem Vorteil - nun von langer Hand vorbereitet werden. Waren im vergangenen Jahr - bis auf wenige Ausnahmen - 'Wiederholungen' bereits versendeter Event-Filme wie "Die Sturmflut" (RTL) und "Dresden" (ZDF) zu sehen, bringt "Großes Fernsehen" in diesem Jahr an fünf Tagen insgesamt fünfzig Produktionen auf die Leinwand, die in der überwiegenden Mehrheit noch nicht zu sehen waren. Bei den meisten Produktionen werden Darsteller und Macher zudem im Kino anwesend sein.
 


Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, den 14. Juni um 19:30 Uhr mit dem ZDF-Film "Erlkönig". Eine Produktion für den Montag-Abend-Sendeplatz im November. Es geht um den Fetisch Auto und die Machenschaften der dazugehörigen Industrie. Das ZDF ist zudem unter anderem auch mit der "Super-Doku" - so nennen die Mainzer ihre aufwendigen Dokumentationsfilme mit hohem Budget - "Armageddon" beim Festival vertreten. Darin geht es um den fiktiven Einschlag eines großen Meteoriten auf der Erde und dessen Folgen für die Menschen.
"Tatort"-Jubiläum mit Original-Bratwurstbude

Der Westdeutsche Rundfunk wird am Freitag-Abend als Leuchtturm das zehnjährige Dienst-Jubiläum der "Tatort"-Kommissare Ballauf und Schenk auf die Leinwand bringen. Da das Festival im Rahmen des Medienfest NRW im Kölner Mediapark stattfindet, baut man eigens zu diesem Anlass die legendäre Bratwurstbude auf, an der die Kommissare in jeder Folge ihren Hunger stillen. "Das wird für die Zuschauer wahrscheinlich die einzige Gelegenheit sein, an dieser Wurstbude Fritten zu essen", sagte Helfried Spitra vom WDR während der Pressekonferenz.

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Auch RTL lässt sich nicht lumpen. Die Kölner, die sonst eher dafür bekannt sind, keine Produktionen vorab dem Publikum zugänglich zu machen, sind unter anderem mit "Prager Botschaft" im Festival vertreten. Der Film zeichnet die Ereignisse rund um die Wende in der DDR und die legendäre Ansprache des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genschers auf dem Balkon des Botschaftsgebäudes nach. Bei "Prager Botschaft" handelt es sich jedoch nicht um einen Event-Film à la "Die Sturmflut", erklärt RTL-Fiction-Chefin Barbara Thielen. Er stehe vielmehr stellvertretend für die neue Strategie des Senders. So wolle man künftig verstärkt mit regulären TV-Budgets große Themen aufgreifen. Das klassische Event jedoch solle bleiben.

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