Foto: ZDFDas ZDF hat ohne Frage ein Problem beim jüngeren Publikum. Im Mai lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen so tief wie noch nie in der Geschichte des Senders. Auf dem medienforum.nrw sagte Programmdirektor Thomas Bellut, man müsse endlich auch die jüngeren Altersgruppen wieder verstärkt erreichen. Ansonsten bestehe schlicht die Gefahr, dass es irgendwann "keinen Nachschub an Publikum" mehr gebe.

Erreichen will man das mit einer Modernisierung seines Programms, unter anderem sollen ältere Unterhaltungsformate gestrichen und durch modernere ersetzt werden. Gemeint sind offenbar in erster Linie Volksmusik-Sendungen, deren Anzahl reduziert werden soll. Unter anderem wird sich der Sender im Zuge dessen von Dieter Thomas Heck und dem Duo Marianne und Michael (Foto rechts) trennen, wie vor einiger Zeit bekannt wurde.


Bild: rbb/photocontrast GmbHHeftige Kritik an dieser Entscheidung kommt wenig überraschend vor allem aus der Volksmusik-Szene. Die "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlager und Volksmusik" will gar gegen die Absetzung klagen, weil sie darin einen Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgesetz sieht. In der vergangenen Woche meldete sich dann Volksmusik-Altmeister Karl Moik zu Wort. "Die TV-Chefs wollen uns Alte rauskehren - egal, ob das Publikum will, oder nicht. Das ist traurig und beschämend", empörte sich der langjährige "Musikantenstadl"-Moderator. Die TV-Chefs "machen ihr Ding und das Publikum interessiert die offenbar nicht", so Moik in der "Neuen Post".

In dieser Woche darf ebanfalls in "Neue Post" nun auch Maxi Arland (Foto links), Moderator des "Musikantendampfers", seiner Empörung Ausdruck verleihen. Die Pläne des ZDF sieht er als "totale Fehlentscheidung". Es reiche, das die Privatsender die Wünsche der jüngeren Zuschauer beachten, "da müssen ARD und ZDF nicht auch noch mitspielen". Arland weiter: "Wir Volksmusiker sind doch keine Larifari-Stars! Wir werden immer nur dann aus der Kiste geholt, wenn man uns braucht. Dabei machen gerade wir Volksmusiker mit unseren Liedern und Sendungen Millionen Menschen in Deutschland doch so viel Freude."