Logo: PIN GroupEigentlich wollte Springer-Chef Mathias Döpfner die Postdienstleistungen zu einer weitere Säule des Unternehmens aufbauen und übernahm aus diesem Grund für viel Geld die Mehrheit an der Pin Group. Nach der Entscheidung über die Einführung eines Mindestlohns hat Springer bereits massive Entlassungen angekündigt. Doch wie es insgesamt mit der Pin Group nun weitergehen soll, steht noch nicht fest.

Laut "Handelsblatt" will Döpfner noch bis Weihnachten aber eine Entscheidung fällen. Derzeit durchleuchtet noch die Unternehmensberatung Roland Berger die Geschäfte der Pin Group. Sollte sich Döpfner zum Verkauf oder gar zur Schließung der Post-Tochter entschließen, wäre das angesichts der hohen Investitionen wohl die größte Niederlage seiner Amtszeit.


Auswirkungen hat das Post-Desaster auch am Aktienmarkt. Die Analysten der WestLB stufen die Aktie von Axel Springer von "add" auf "hold" zurück und senken das Kursziel deutlich von 124 auf 110 Euro. An eine Schließung oder einen Verkauf der Pin Group glauben die Analysten allerdings nicht, vielmehr handle es sich um einen "politischen Schachzug". Allerdings bewertet die West LB die Pin Group nun nur noch mit 748 Millionen Euro - fast ein Drittel weniger als die Bewertung, die dem Kaufpreis des 48,1-prozentigen Anteils, den Springer übernommen hatte, zugrunde lag.