Grafik: DWDL.de; Logo: RTLDas Weihnachtsfest naht - Zeit auch für die meisten Sender, ihr On-Air-Design in ein weihnachtliches Gewand zu hüllen. Dabei stellen sich die Sender aber unterschiedlich geschickt an - und besonders schlecht macht es zumindest einer Studie der Mediadesign Hochschule zufolge ausgerechnet Marktführer RTL.

"RTL zeigt den Zuschauern, was sie schon in den vergangenen Jahren in nahezu gleicher Form gesehen haben", so Angela Kern, die den Studiengang On-Air Design an der Mediadesign Hochschule in Berlin leite. Dazu komme, dass der Slogan "Weihnachten zu Hause" kein Potenzial habe, den Zuschauer zu packen. Damit fiel der Marktführer in den Kategorien Emotionalität und Überraschung in der Studie durch. "RTL verpasst die Chance, mit einer sinnlichen Empfindung, überraschenden Bildern und neuen Geschichten die Zuschauern an sich zu binden", so Angela Kern.


Auch insgesamt kommen die deutschen Fernsehsender in der Studie schlecht weg. "Fast alle Sender inszenieren die Winter- und Weihnachtszeit mit den immer gleichen Mitteln", fasst Angela Kern eine aktuelle Studie der Mediadesign Hochschule zusammen. "Es herrscht vor allem ein einfallsloses Schneegestöber, in dem sich hin und wieder ein Weihnachtsmann und ein Weihnachtsbaum wiederfinden." Untersucht wurden im Zeitraum 1. bis 4. Dezember unter anderem Werbetrenner und verschiedene Formate zur Eigenwerbung zwischen den Sendungen.

Positiv herausstechen konnte überraschend aber der MDR, der mit der Idee eines Adventskalenders die Macher der Studie überzeugen konnte. Täglich wird darin eine kleine Adventsgeschichte präsentiert. "Das macht die Zuschauer neugierig und nutzt das Thema Weihnachten, ohne die allseits bekannten Bilder zu nutzen", so Angela Kern. Auch die ARD kommt gut weg: Sie illustriere den Slogan "Sich einfach verzaubern lassen - Weihnachten im Ersten" auf unerwartete Weise.