Foto: Hollywood Foreign Press AssociationMit elf Nominierungen war der US-Sender ABC im Rennen um die Golden Globes gut aufgestellt. Doch die Pressekonferenz in der Nacht zu Montag deutscher Zeit verlief für den Sender alles andere als erfreulich: Es gab nicht eine einzige Auszeichnung für ABC. Ob es da tröstet, dass die großen Namen allesamt leer ausgingen? Auch andere namhafte Serien wie "The Sopranos" oder "Dr. House" gingen leer aus, doch gerade ABC traf es hart: Die neue Hoffnung "Pushing Daisies" sowie die Serien "Brothers & Sisters", "Greys Anatomy", "Boston Legal", "Dirty Sexy Money" oder "Samantha Who?" blieben ohne Auszeichnung.

Stattdessen räumte HBO ab. In erster Linie mit dem Fernsehfilm "Longford". Die wahre Geschichte über den exzentrischen britischen Politiker Lord Frank Pakenham, der sich mit der legendären Kindermörderin Myra Hindley befreundet, gewann insgesamt drei Golden Globes. Neben dem Preis in der Kategorie "Beste Mini-Serie oder Fernsehfilm" wurden auch zwei Darsteller, Jim Broadbent (Beste männliche Hauptrolle TV-Film/Mini-Serie) und Samantha Morton (Beste weibliche Nebenrolle TV-Film/Mini-Serie), für ihre schauspielerische Leistung geehrt. Die Auszeichnung für die beste männliche Nebenrolle in einem TV-Film bzw. Miniserie ging an Jeremy Piven für seine Rolle in der HBO-Serie "Entourage" und Queen Latifah erhält einen Golden Globe für die Hauptrolle im HBO-Film "Life Support".

Überraschungssieger mit gleich zwei Golden Globes wurde die Serie "Mad Men" des US-Kabelsenders AMC über die Werbebranche im New Yorker der 60er Jahre. Die ungewöhnliche Serie setzte sich u.a. gegen "Greys Anatomy" und "Dr. House" durch und erhielt den Golden Globe als beste Serie. Hauptdarsteller Jon Hamm bekam dazu die Auszeichnung für die beste Hauptrolle in einer Serie. Hollywood-Schauspielerin Glenn Close kann sich über den Preis für die beste weibliche Hauptrolle in der Serie "Damages" freuen, die beim US-Kabelsender FX läuft. Als beste Comedy wurde die HBO/BBC-Produktion "Extras" ausgezeichnet und schlug damit die ABC-Serie "Pushing Daisies" und die NBC-Serie "30 Rock". Immerhin: Die Hauptdarstellerin der letztgenannten Serie, Tina Fey, gewann den Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Comedy. Ihr männliches Gegenstück: Ex-"Akte X"-Star David Duchovny für seine Leistung in der neuen Showtime-Serie "Californication" - die in diesem Jahr in Deutschland bei RTL II starten wird.
 


Die Golden Globes 2008 - es war wie am Ende erwartet eine Preisverleihung ohne Preisträger. Bei einer nur halbstündigen Pressekonferenz in Beverly Hills wurden die Gewinner von US-Fernsehmoderatoren verlesen. Mehrere von ihnen äußerten Verständnis für die streikenden Autoren, bedauerten aber die Absage der Show. Den Preis in der Kategorie Bestes Kinodrama ging an die britische Bestsellerverfilmung "Abbitte" von Regisseur Joe Wright. Tim Burtons blutiger Musikfilm "Sweeney Todd" erhielt den Preis als bestes Musical. Hauptdarsteller Johnny Depp wurde ebenfalls ausgezeichnet. Als beste Schauspieler in einem Drama wurden Julie Christie und Daniel Day-Lewis geehrt. Christie erhielt die Auszeichnung für ihre Rolle als Alzheimer-Patientin in dem einfühlsamen Ehedrama "An ihrer Seite". Day-Lewis konnte mit seiner Rolle im historischem Drama "There Will Be Blood" punkten.

Foto: Hollywood Foreign Press AssociationDie französische Schauspielerin Marion Cotillard überzeugte die Jury mit ihrer Darstellung von Edith Piaf in dem Musikfilm "La Vie En Rose". In den Nebenrollen wurde Cate Blanchett für ihre Rolle in "I'm not there" und der spanische Schauspieler Javier Bardem für "No Country for Old Men" ausgezeichnet. Die von der Kritik hochgelobte neue Arbeit der Coen-Brüder war zusammen mit "Abbitte" als Favorit für die Kategorie Bester Film gehandelt worden, erhielt dann aber neben dem Globe für Bardem nur noch eine Auszeichnung fürs Drehbuch. Der Golden Globe in der Kategorie Regie ging an Julian Schnabel für "Schmetterling und Taucherglocke" - die wahre Geschichte eines Mannes, der sich nach einem Schlaganfall nur noch mit Augenblinzeln verständlich machen kann. Der in Frankreich und den USA produzierte Film wurde auch zum besten ausländischen Film gekürt. Die Pixar-Produktion "Ratatouille" wurde als bester animierter Film ausgezeichnet. In den musikalischen Kategorien gewann "Abbitte" für den besten Soundtrack und der Song "Guaranteed" aus dem "Into the Wild" als bester Filmsong.