Grafik: DWDL.de; Logo: RTLAm vergangenen Samstag ging die dritte Staffel "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" bei RTL zu Ende und brachte so manche neue Erkenntnis: Ein Känguru-Anus ist schwer zu kauen, "Wetten Dass...?" kann geschlagen werden und Fernsehen in Deutschland kann auch einfach nur mal unterhalten - ohne einen größeren Anspruch mit im Gepäck zu haben.

"Sehr zufrieden" ist man bei RTL mit dem Verlauf der dritten Staffel bei, wie Sendersprecherin Anke Eickmeyer auf DWDL.de-Nachfrage mitteilte. Im Schnitt erreichte die Sendung, bei der sich der Sender im vergangenen Jahr lange zierte, bis er sie wieder ins Programm nehmen wollte, einen Marktanteil von 31,8 Prozent in der Zielgruppe. Das ist beachtlich, wenn das Event-Programm damit auch nicht an das Rekord-Ergebnis der ersten Staffel anknüpfen konnte.
 


Als das illustre Dschungel-Treiben im Januar 2004 zum ersten Mal über die deutschen Bildschirme flimmerte, erreichte man noch 41,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Damit liegt die am Samstag zu Ende gegangenen dritte Staffel auf Platz zwei, denn die im Herbst 2004 gezeigte zweite Staffel kam im Schnitt auf einen Marktanteil von 28,8 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.

Zufrieden sein kann RTL auch mit den Werbebuchungen. Laut einem Bericht der "Welt" führt die aktuelle Staffel hier die Hitliste an und übertraf die Staffeln eins und zwei. Allerdings lagen die Werbepreise trotz guter Auslastung in diesem Jahr unter denen der zweiten Staffel. Laut "Welt" kostete der 30-Sekünder im Umfeld von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" in den vergangenen zwei Wochen zwischen 21.660 und 37.620 Euro. Im Herbst 2004 waren es noch zwischen 39.390 und 78.750 Euro.

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Auch wenn die vergangenen zwei Wochen im australischen Dschungel in erster Linie von Harmonie geprägt waren, so brachte die Neuauflage von "IbeS" auch publizistisch einen Durchbruch für RTL. Wird seitens der Politik und der Medienwächter zwar über die Verspeisung von Tier-Genitalien und Ungeziefer geschimpft, so zeigte sich Deutschlands Medienpresse erstmals erfreut über die Sendung. "Mittlerweile haben auch kritische Medien erkannt, dass "Ich bin ein Star" gut gemachtes Unterhaltungsfernsehen ist", sagte RTL-Sprecherin Eickmeyer gegenüber DWDL.de. Inzwischen habe man eingesehen, dass es sich bei der Sendung letztlich um Comedy handele und so stürze sich die sonst eher kulturpessimistische Presse nicht mehr nur auf "die anderen Aspekte", so Eickmeyer.

Angesichts des Erfolges sollte man meinen, mit dem Dschungelcamp ist vorerst nicht Schluss. Eine Entscheidung - weder für noch gegen eine vierte Staffel - ist derzeit allerdings ebenso wenig gefallen wie darüber, ob der britische Musiker und neuer Dschungelkönig Ross Antony künftig eine eigene Sendung bei RTL bekommen wird.