
Springer fordert daher vom Presserat, diese "Arbeitsbeschaffungsaktion" grundsätzlich zu beenden. Nach Angaben des Presserats hat "Bildblog" in den dreieinhalb Jahren seines Bestehens allerdings insgesamt nur zwölf Beschwerden eingereicht - ob dabei von einer Flut die Rede sein kann, ist mehr als fraglich. "Der Verlag stellt nicht in Abrede, dass Kritik möglich ist", so eine Anwältin, die den Springer-Verlag berät laut "Spiegel"-Bericht. Es sei jedoch grundsätzlich nicht hinnehmbar, dass Presserat und "Bild" Aufwand betreiben müssten, um die Attraktivität und mittelbar die Einnahmen des werbefinanzierten "Bildblog" zu steigern. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, den Presserat daran zu hindern, auf die Beschwerden des "Bildblog" einzugehen, verlangt Springer nun eine Grundsatzentscheidung vom Plenum des Presserates. Dort soll die Sache am 12. März 2008 beraten werden.
Und was macht der "Bildblog"? Er kommentiert dies am Wochenende in süffisantem Tonfall: "Wir verfolgen die Sorge des Axel-Springer-AG um das Wohlergehen des Presserates und die Bewahrung publizistischer Grundsätze wie dem der "Wahrhaftigkeit" amüsiert und lassen uns gerne von der Entscheidung des Presserates überraschen. Dass sich die "Bild"-Zeitung nicht aussuchen kann, wer sich über ihre zahlreichen Verstöße gegen journalistische Mindeststandards beim Presserat beschwert, liegt vor allem im Interesse des Presserates selbst", heißt es auf Bildblog.de.