
Im zweiten Jahr unter der Leitung von Freddy Burger Management muss die Rose d‘Or ihre Relevanz unter Beweis stellen. Im Vorfeld war klar: Bei den deutschen Sendern hält sich die Begeisterung für das Festival sehr in Grenzen. So bleibt z.B. die ProSiebenSat.1 Media AG der Rose d‘Or weitestgehend fern. An Internationalität fehlt es dem kleiner gewordenen Teilnehmerkreis allerdings auch weiterhin nicht.
Auf dem Konferenzprogramm steht u.a. die Frage nach der Kunst der Unterhaltung. Es geht dabei auch um die schwindenden Grenzen zwischen Genren und Medien. Über die am Samstag, Montag und Dienstag stattfindenden Panels wird das Medienmagazin DWDL.de auch in diesem Jahr wieder berichten. Auch in diesem Jahr der Mittelpunkt des Festivals: Die Filmkioske mit einer Vorschau auf das, was international im Bereich des Entertainment Television Programming im Trend liegt oder bald liegen könnte.

Die Ehrenrose wird Personen verliehen, die sich in hohem Mass um das Fernsehen verdient gemacht haben. Die Auszeichnung erhält Ben Silverman am kommenden Dienstag im Rahmen der Preisverleihung. Zu den bisherigen Preisträgern der Ehrenrose der Rose d‘Or gehören u.a. Benny Hill, Quincy Jones, Monty Python, John de Mol und Ricky Gervais. Eine Begründung für diese Entscheidung liegt noch nicht vor. Stattdessen ein per Pressemitteilung verschicktes, etwas wirres Zitat von Festival-Leiter Urban Frye: „Ich gratuliere Ben Silverman zur Verleihung der Ehrenrose“. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass Frye ihm auch zur Ehrenrose selbst gratuliert.
Ob sich in diesem Jahr auch deutsche Produzenten gratulieren lassen können, klärt sich ebenfalls erst am kommenden Dienstag. Immerhin: Gleich zehn deutsche Produktionen sind im Rennen um eine Goldene Rose. Drei Mal auf der Nominierungsliste findet sich dabei RTL. So darf sich in der Kategorie "Sitcom" das noch gar nicht ausgestrahlte Format "Der Lehrer" von Sony Pictures Hoffnungen machen. Interessant dabei, dass nicht die Produktionsfirma sondern RTL das Format eingereicht hatte. Unter anderem tritt in dieser Kategorie übrigens auch britische Channel 4-Produktion "The IT-Crowd" an, deren deutsche Version unter dem Titel "iTeam - Die Jungs an der Maus" zu Jahresbeginn komplett gefloppt ist.

Weniger umstritten sind da schon die Nominierungen in der Kategorie "Comedy". So findet sich dort das von Sony Pictures produzierte Verstecke Kamera-Format "Böse Mädchen", das RTL bereits in eine zweite Staffel schickte. Besonders freuen dürfte man sich über eine mögliche Auszeichnung aber beim noch jungen Sender Comedy Central, dessen von Eyeworks produziertes Format "Kargar trifft den Nagel" ebenfalls auf der Nominierungsliste steht.
