
Die in Doppelfolgen ausgestrahlte Serie konnte nach einer ernüchternden Premiere in der vergangenen Woche die Werte am Montag Abend noch einmal unterbieten. Lediglich 2,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte die dritte, 2,7 Prozent die vierte Folge. "Vor dem Hintergrund der massiven Werbung und dem hervorragenden Presse-Echo können wir das Ergebnis selbst nicht verstehen", sagte kabel eins-Sprecherin Daniela Allgayer-Koreimann dem Medienmagazin DWDL.de. Nun reagiert der Sender auf das Fiasko.
Ab Montag Programmänderung
Wollte man am Dienstag Vormittag noch keine klare Aussage zur Zukunft der Serie bei kabel eins treffen, so zog der Sender am Mittag nun die Notbremse. Die Sendung bleibt im Programm, wird ab dem kommenden Montag jedoch nach hinten geschoben und ist dann erst ab 22:15 Uhr zu sehen.
Das Lead-In für die Serie bietet ab der kommenden Woche Ltd. Frank Drebbin. Die Serie "Without a trace" entfällt vorerst. Statt dessen zeigt kabel eins dann jeweils montags die dreitelige Spielfilm-Reihe "Die nackte Kanone". Aus dem Programm werfen will man "Damages" bei kabel eins nicht, da man von der Qualität der Serie überzeugt ist und den wenigen Fans Verlässlichkeit bieten will.
Zu anspruchsvoll?
"Die Serie ist in der Tat inhaltlich recht anspruchsvoll und die einzelnen Folgen bauen aufeinander auf", erklärt Allgayer-Koreimann. Dies könnte ein Grund sein, der die Zuschauer abschreckt. Allerdings gibt es in Deutschland viele Serienfans, die auch komplexen Stoffen eine Chance geben - die DVD-Verkäufe belegen es.
Vor allem im Bezahlfernsehen scheint es eine große Nachfrage nach der fiktionalen Ware mit den lang erzählten Geschichten zu geben. Nicht ohne Grund wagt der Medienkonzern Newscorp. wohl den Schritt, in Deutschland mit dem Fox Channel einen eigenen Sender für hochwertige Serien zu etablieren. Auch hier sind es vielfach komplexe Stoffe, mit denen der Sender punkten will.
Im Free-TV schlecht aufgehoben?
Kritkik, die zuweilen am Motiv der Kampagne - eine über ihren Schreibtisch gebeugte Glenn Close vor einer düsteren New Yorker Skyline - geäußert wird, kann auch nicht überzeugen. "Hier sind wir an die Vorgaben der Lizenzgeber gehalten. International lief die Serie mit dem gleichen Motiv sehr erfolgreich", sagt Allgayer-Koreimann. Es bleibt Ratlosigkeit.