Foto: PhotocaseNorbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen (LfM), hat Verständnis für internationale Investoren, die ihr Geld deutsche Pay-TV-Angebote stecken. "Wenn Sie genug Geld haben, können Sie im deutschen Fernsehmarkt alles haben, was zu haben ist. Es gibt so gut wie keine Beschränkungen", sagte Schneider im Interview mit der "Westfälischen Rundschau". Zudem sei der deutsche Fernsehmarkt einer der größten und ertragreichsten der Welt.

Langfristig sieht Schneider auch im deutschen Markt Potential für Bezahlfernsehen, dass sich zunächst nur schleppend etabliert hat, mittlerweile aber an Fahrt aufgenommen hat. "Die Logik ist: Sie kaufen sich heute billig in den Markt ein, und wenn Sie das Geld nicht morgen wieder verdient haben wollen, dann haben Sie schöne Aussichten auf Erfolg", so Schneider. Viele Branchen hätten sich laut Schneider für internationale Investoren mittlerweile verbraucht. "Die Medien sind noch ziemlich jungfräulich", so der LfM-Direktor.
 


Diskussionswürdig ist allerdings Schneiders Einschätzung zu den Inhalten der Programmanbieter. "Die Serien werden jedenfalls die Programme nicht treiben. Serien finden Sie im Bezahlfernsehen zu eher unattraktiven Tageszeiten", sagte Schneider gegenüber der "WR". Eine Einschätzung, die der frisch gestartete Sender Fox und auch Programme wie AXN, 13th Street und Premiere Serie eindeutig widerlegen.

Der Fokus der amerikanischen Anbieter liege statt dessen auf so genanntem High Value-Fernsehen, das Programme wie die größten Häfen und die feinsten Hotels der Welt zeige, erklärt Schneider. "Davon haben die klassischen Anbieter bei uns, ARD, ZDF, RTL und Sat.1 nicht mehr so viel. Diese Filme sind so teuer, dass sie sich ein normaler Sender nicht mehr leisten kann", sagte Schneider. Und so lautet seine Prognose: "Es mag sein, dass hoch preisige Dokumentationen an die Stelle der Spielfilme treten".