Bild: NDR/ARD-DesignUnter keinem guten Stern steht derzeit die Arbeit bei ARD-aktuell, die sich für das Nachrichtenangebot im Senderverbund verantwortlich zeichnen. ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke drückt es sogar noch drastischer aus: "Es gibt kein Vertun: Wir haben zur Zeit die Seuche", schreibt er im Blog der "Tagesschau". Der Auslöser für diese Erkenntnis ist eine weitere Panne in den ARD-Nachrichten, nachdem in den vergangenen Wochen zwei Grafik-Fehler in den "Tagesthemen" für Spott und Häme sorgten.

In der 20-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" kam es am gestrigen Dienstag zu einer schweren Panne im Ablauf. Bereits bei der Anmoderation eines Nachrichtenfilms durch Sprecherin Judith Rakers war im Hintergrund eine Grafik zu sehen, die nicht zum verlesenen Text passte, berichtet "Spiegel Online". Eingespielt wurde daraufhin ein Film, der ein drittes Thema behandelte. Anschließend verlas Rakers den bereits gesendeten Nachrichtentext ein zweites Mal.
 

 
Ursache für die Ablaufpanne war laut Gniffke "ein fetter individueller Fehler (ich sage nicht welcher)", der eine Kettenreaktion in Gang gesetzt habe. Veröffentlicht wurde der Blog-Eintrag rund viereinhalb Stunden nach der Sendung um 00:53. Gniffke zeigt sich durchaus zerknirscht: "Am Ende steht die Erkenntnis: Wir haben im Moment bei ARD-aktuell einfach Mist an den Hacken kleben".

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Für die Zukunft verspricht Gniffke, sich nicht von den Pannen der vergangenen Wochen verrückt machen zu lassen. "Genau analysieren, woran es jeweils liegt, Fehlerquellen beherzt abstellen, Konzentration noch eine Stufe höher stellen und Havariefälle immer mal wieder üben", lautet sein Plan.

Personelle Konsequenzen wurden bei ARD-aktuell bereits aus den Flaggen-Pannen der vergangenen Wochen gezogen. Nachdem in den "Tagesthemen" während der Fußball-EM vor rund drei Wochen im Hintergrund von Moderator Tom Buhrow eine Deutschland-Fahne mit falscher Farbkombination zu sehen war, blendete man bei den "Tagesthemen" in der vergangenen Woche eine USA-Flagge ein, die am unteren Rand einen weißen Streifen zuviel enthielt.

Wie auch bei den vorherigen Pannen  ist die Version der "Tagesschau", die die ARD in ihrer Mediathek zum Abruf zur Verfügung stellt, um die Fehler bereinigt, was mancherorts auf Kritik stößt.