Logo: Axel SpringerDie Berichterstattung von "Bild" und "Bild.de" über das aufgetauchte Sex-Video, das FIA-Präsident bei sadomasochistischen Praktiken zeigte, hat für den Axel Springer Verlag nun noch ein juristisches Nachspiel. Mosley hat gegen den Vorstand der Axel Springer AG, die Chefredaktion von "Bild" und "Bild.de" sowie weitere an der Berichterstattung beteiligte Akteure Strafanzeige gestellt, wie das "Manager Magazin" in seiner heute erscheinenden Ausgabe berichtet.

"Bild" und "Bild.de" hatten Fotos aus einem heimlich hergestellten Video veröffentlicht, die Mosley bei sadomasochistischen Praktiken zeigten, und darin Nazi-Rollenspiele zu erkennen geglaubt. Das "Manager Magazin" zitiert Mosleys deutsche Anwältin Tanja Irion mit dem Worten: "Ich kenne das Rechtsgutachten des Kronanwalts, das zu dem Ergebnis kommt, dass kein vernünftiger Mensch, der das Video ansieht, glauben würde, dass das etwas mit Nationalsozialismus zu tun hätte."

In seiner Strafanzeige, aufgrund derer die Berliner Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat, wirft Mosley dem Springer-Vorstand zudem Untreue vor, weil dieser illegale Fotos erworben und damit Firmengelder für einen rechtswidrigen Zweck ausgegeben habe. Springer weist die Vorwürfe zurück.

Auch finanziell könnte den Springer-Verlag die Berichterstattung teuer zu stehen kommen. Mosley verlangt Schadensersatz in Höhe von einer Million Euro von "Bild" sowie 500.000 Euro von "Bild.de". Kürzlich wurde bereits das britische Boulevardblatt "News of the World", das ebenfalls über angebliche Nazi-Rollenspiele berichtet hatte, zu Schadensersatz in Höhe von umgerechnet rund 76.000 Euro verurteilt.