Bild: SRNachdem am Sonntag die diesjährige Tour de France zu Ende gegangen ist, haben ARD und ZDF eine positive Bilanz gezogen. ARD-Teamchef Roman Bonnaire bezeichnete die diesjährige Tour als "eine der spannendsten Rundfahrten der letzten Jahre", bei der es keinen dominierenden Fahrer gegeben hätte. Dies sei ein "gutes Zeichen dafür, dass die Maßnahmen im Anti-Dopingkampf greifen", glaubt zumindest Bonnaire.

Von dieser Haltung lässt man sich bei ARD und ZDF auch von den erneut aufgetreten Dopingfällen nicht abbringen. Dass "einzelne Fahrer des Dopings überführt" werden konnten sei vielmehr "ein Schritt in die richtige Richtung und Hinweis darauf, dass es die Veranstalter ernst meinen mit ihrem Kampf für einen sauberen Radsport", so Bonnaire weiter.

Auch das ZDF stellt sich selbst ein gutes Zeugnis aus. ZDF-Teamchef Peter Kaadtmann findet, "die Balance zwischen emotionaler Live-Berichterstattung und begleitender Kritik an noch nicht beseitigten Missständen oder Versäumnissen der Vergangenheit" sei "überwiegend gut gelungen". Die aufmerksame Begleitung der Dopingkontrollen vor Ort durch ZDF-Kameras habe zudem zum weltweit einzigen Bildbeleg geführt, wie der Spanier Manuel Beltran sich dem Zugriff der Kontrolleure entziehen wollte.

Noch haben ARD und ZDF nicht über eine Verlängerung der Übertragungsrechte für die kommenden Jahre entschieden - doch die Pressemitteilungen lesen sich schon jetzt, als wolle man um Verständnis für eine Fortsetzung der Übertragungen werben: Die Tour de France sei "weiter eine attraktive Sportveranstaltung, die eine faire Chance auf Selbstreinigung verdient" habe, heißt es da. Dies habe auch die steigende Zuschauerresonanzim Verlauf der Tour gezeigt. Allerdings: Dass die Quoten im Verlauf der Tour, insbesondere bei den Bergetappen ansteigen, ist normal - und im Vergleich zu früheren Jahren bleibt unter dem Strich dennoch ein massiver Zuschauer-Rückgang.