Foto: telekwatschInsgesamt müssen zwölf Nominierte befürchten, in diesem Jahr den Preis der beleidigten Zuschauer (Trophäe rechts) zu erhalten, den der Kölner Verleger Augustus Hofmann zum 19. Mal vergibt. Ausgewählt wurden die Kandidaten aus rund 13.500 Vorschlägen, wie Hofmann mitteilte. Abgestimmt werden kann bis zum 3. Oktober. Unter den Nominierten finden sich der Anrufsender 9Live für ein unlösbares Gewinnspiel, Thomas Gottschalk mit einer abfälligen Bemerkung über sein älteres Publikum und Mario Barth ob seines Statements zu seinem Schweigen in der Kerner-Sendung mit Eva Herman.

Einige der Nominierungen sind allerdings an den Haaren herbeigezogen: So ist auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nominiert - weil sie bei der Neujahrsansprache nicht auch im Namen ihres Mannes ein erfülltes Jahr 2008 gewünscht habe. Und ein Scherz von Oliver Pocher beim Empfang der Fußball-Nationalmannschaft nach der EM sowie Gerhard Delling mit der Aussage "Damit verbreiten wir Angst und Schrecken" nach dem EM-Spiel Portugal gegen Deutschland. Eine ZDF-Redakteurin wurde nominiert, weil bei "Mainz bleibt Mainz" am Ende die Schlussnummer "So ein Tag, so wunderschön wie heute" fehlte

Foto: BrainpoolUnd sonst? Elton ist mit auf der Liste wegen eines Hitler-Vergleichs in der ZDF-Comedyshow "Nachgetreten" während der EM und der Düsseldorfer Kabarettist Manes Meckenstock, der in einer Radiosendung über Gülcan Kamps lästerte (""Wenn ich Gülcan sehe, bedaure ich, dass es die Nürnberger Rassegesetze nicht mehr gibt") und sich damit deutlich im Ton vergriff.

Gleich drei Nominierungen gehen auf Berichte des Medienmagazins DWDL.de zurück. So ist auch Moderationsdarstellerin Juliane Ziegler für den Preis der beleidigten Zuschauer nominiert, weil Sie Ende Januar in der ProSieben-Sendung "Nightloft" die nationalsozialistische Redewendung "Arbeit macht frei" benutzt - und sich köstlich darüber amüsierte. DWDL.de berichtete am Folgetag darüber und ProSieben bzw. 9Live trennte sich von Ziegler.

Foto: ARDBeim EM-Spiel 2008 wurde vom ZDF ein gerade begonnenes Interview mit Philipp Lahm zugunsten einer Werbepause abgebrochen. DWDL.de hatte über die fragwürdige Prioritätensetzung der Mainzer berichtet. Auch dieser Vorfall steht jetzt zur Wahl. Und zu guter Letzt ist Jörg Pilawa nominiert. Er sagte im Frühjahr im exklusiven DWDL.de-Interview: "Wenn ich heute in eine tägliche Talkshow schaue, sehe ich ins Zahnlose. Da sitzen nur noch die 'Schlampen' und 'Sozialschmarotzer”'"