Die Mediaanalysten von Screen Digest zeichnen in einer aktuellen Studie ein düsteres Bild von den TV-Werbemärkten in den großen westeuropäischen Ländern. Im Vergleich sehe es auf dem deutschen Werbemarkt "geradzu sonnig" aus.
So erwartet Screen Digest ein Wachstum von 0,8 Prozent für dieses und immerhin noch 0,6 Prozent im kommenden Jahr. Zurückzuführen ist das allerdings vor allem auf die starke Performance der Mediengruppe RTL Deutschland, die demnach ihre Werbeeinnahmen um 3,8 Prozent steigern konnte und somit einen Rekord-Marktanteil von 45,8 Prozent am gesamten TV-Werbemarkt hält. Profitiert hat die RTL-Gruppe dabei aber vor allem von den Problemen des größten Konkurrenten ProSiebenSat.1, dessen neues Werbemodell, das inzwischen noch einmal angepasst wurde, vom Markt zunächst nicht angenommen worden war.
Generell sei Deutschland zudem im Gegensatz zu anderen Ländern von einem der Hauptfaktoren der Wirtschaftskrise, dem Fall des Immobilienmarkts, nicht betroffen. Zudem schütze die maue Entwicklung der letzten Jahre vor einer tiefgreifenden Rezession. "Es gibt keine Werbeblase, die platzen kann. Daher wird ein Abschwung im Werbewachstum auch vergleichsweise schwächer ausfallen", so Daniel Knapp, Analyst bei Screen Digest.