Logo: BDZVZur Eröffnung des Zeitungskongresses in Berlin griff BDZV-Präsident Helmut Heinen mit scharfen Worten wieder die altbekannten Themen auf, die die Branche bewegen: Gratiszeitungen, die Expansionspläne von ARD und ZDF sowie die um sich greifenden Werbebeschränkungen.

Dass die Deutsche Post als Unternehmen mit dem Staat als größten Aktionär überhaupt an Gratiszeitungen denke, bezeichnete Heinen als "groteske Vorstellung". Er appellierte an die Bundeskanzlerin, dafür zu sorgen, dass "derartige skandalöse Pläne" nicht realisiert würden ."Hier droht ein ordnungspolitischer Sündenfall ersten Ranges", so der BDZV-Präsident.

ARD und ZDF forderte er - wie erwartet, dazu auf, die Expansion im Internet zu stoppen. "Uns interessiert hier vor allem das Thema einer drohenden öffentlich-rechtlichen elektronischen Presse. Die darf es genauso wenig geben, wie überregionale oder regionale gebührenfinanzierte öffentlich-rechtliche Zeitungen", so Heinen. Besonders kritisiert wurde die Berichterstattung der beiden öffentlich-rechtlichen Sender in eigener Sache. Den ARD-Film "Quoten, Klicks und Kohle" bezeichnete Heinen als "plumpes Propagandastück".

Kritisiert wurden auch die zunehmenden Restritionen und Verbote im Bereich der Werbung. Die Forderung des Europäischen Parlaments, wonach künftig 20 Prozent der Automobilwerbung in Zeitungen für umweltbezogene Aussagen genutzt werden, würde dazu führen, dass die Automobilindustrie sich vom Werbeträger Print verabschiedet, so Heinen. Der Drogenbeauftragten der Bundesregierung warf Heinen vor, "mit allen Mitteln" Verbote im Bereich der Alkoholwerbung zu schaffen. Dies gefährde die wirtschaftliche Leistungskraft privater Medien.