Foto: 9LiveVergangene Woche berichtete das Medienmagazin DWDL.de bereits über die immer noch nicht bekannt gegebene Nachfolge des scheidenden 9Live-Geschäftsführer Marcus Wolter, der am Mittwoch offiziell seinen Job bei der Produktionsfirma Endemol in Köln antritt. Von 9Live hieß es, man werde noch vor dem 1. Oktober einen neuen Geschäftsführer präsentieren. Dazu bleiben jetzt noch weniger als 48 Stunden.

Immer wahrscheinlicher erscheint deshalb eine interne Lösung: Ralf Bartoleit, seit März stellvertretender Geschäftsführer von 9Live und zuvor Programmleiter des Senders, könnte aufrücken. In seiner Position kümmerte sich Bartoleit in den vergangenen Monaten auch verantwortlich um den Bereich "International Call TV Business" - den wachstumsstärksten Bereich bei 9Live. Sollte Bartoleit tatsächlich aufrücken, bleibt nur die Frage: Wieso wurde das nicht eher kommuniziert. Seine LastMinute-Beförderung hätte damit den faden Beigeschmack, dass er nur zweite Wahl gewesen ist. Oder zaubert man in letzter Sekunde noch einen neuen Namen aus dem Hut?
 
 
 
Klar ist, dass sich der Nachfolger von Wolter auf harte Zeiten einstellen muss: Das Call-In-Geschäft ist zumindest in Deutschland rückläufig und das neueingeführte Vorabend-Programm für Frauen unter dem Label NeunTV sendet konzeptlos mit Wiederholungen alter ProSiebenSat.1-Sendungen am Rande der Wahrnehmung vor sich hin. 2009 wird bei 9Live deshalb zweifelsohne ein Jahr der Herausforderungen und programmlichen Weiterentwicklung. Doch erst einmal bleibt die Frage offen: Wer wird sich dieser Aufgabe stellen müssen?