Foto: TMGHerbert Kloiber, Chef der Tele München Gruppe, gehört in dieser turbulenten Zeit zu den wenigen Optimisten. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" sagte Kloiber, die Fernsehbranche werde zwar von der Finanzkrise getroffen, doch weniger stark als andere Branchen.

Deutschlands Rundfunksystem sei "ein Hort der Stabilität". Die Rundfunkgebühren würden schließlich auch weiterhin fließen und auch die privaten Sender werde die Krise im kommenden Jahr "weniger stark treffen wie manche in diesen aufgeregten Tagen vermuten", so Kloiber. In diesem Jahr sei die Werbekonjunktur schließlich sogar noch "mehr oder weniger stabil".

Die Probleme bei ProSiebenSat.1 und Premiere, die beide Gewinnwarnungen herausgegeben hatten, seien hausgemacht. "ProSiebenSat.1 war schon in die Knie gegangen, bevor die Finanzkrise richtig ausgebrochen ist", so Kloiber. Auch bei Premiere würden die Probleme weit zurückliegen. "Die Darstellungsweise der Abonnentenzahlen war zwar sehr spitzfindig, aber nicht richtig."

In der Produzentenlandschaft erwartet Kloiber dennoch einen Konsolidierungsprozess. "Es werden einige Produktionsfirmen, die geglaubt haben das Rad neu zu erfinden, vom Markt verschwinden oder bei einem Konzern andocken müssen", so der TMG-Chef. Kürzlich sei bereits die Berliner Produktionsfirma Imago von ITV übernommen worden. Zudem sei er sicher, dass die Vivendi-Tochter Studio Canal nach dem Kauf von Kinowelt weiter expandieren werde.