Mit einem leicht veränderten Preismodell geht der Bezahlanbieter Premiere ins Weihnachtsgeschäft. Angeboten werden nur noch 12-Monats-Verträge. Das Familien-Paket gibt es kostenlos dazu - was die Fokussierung neuer Zielgruppen bedeutet.
Mit einer neuen Preisstruktur für sein Programmangebot läutet der Bezahlanbieter Premiere das Weihnachtsgeschäft ein. Wichtigste Neuerung bei dem derzeit beworbenen Angebot, das ab dem kommenden Montag in Kraft tritt: Angeboten werden die Abonnements lediglich mit einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Die Option, sich zu einem vergünstigten Preis 24 Montate lang zu binden entfällt vorerst. Das Programmpaket Familie erhalten Neuabonnenten für sechs Monate zusätzlich kostenlos.
Die Gebühren im 12-Monats-Abo fallen nun günstiger aus. Für ein einzelnes Programmpaket (Film, Sport oder Fußball) zahlen Kunden bei Neuabschluss eines Vertrages nach diesem Modell 19,99 Euro pro Monat. Bucht man zwei Pakete, liegt der Preis mit 34,99 fünf Euro unter dem der bisherigen 12-Monats-Laufzeit. Um die gleiche Summe wurde der monatliche Preis für drei Pakete reduziert, die nun mit 44,99 Euro zu Buche schlagen. Kunden, die ein Abonnement über weniger als drei Programmpakete abschließen, zahlen zudem zusätzlich eine einmalige Aktivierungsgebühr von 39,99 Euro.
Das komplette Progammangebot inklusive der Fußball-Bundesliga, des Familienpakets und des Angebots Premiere HD, kostet im neuen Modell 53,99 Euro pro Monat. Nicht mehr im Abonnement-Preis enthalten ist das Abonnement der Programmzeitschrift "TV Digital". Diese kann zum Preis von 1,75 Euro pro Ausgabe zugebucht werden.
Kurz nach den Feiertagen werde dieses Angebot mit der kostenlosen Dreingabe des Familien-Pakets wieder vom Markt genommen, heißt es seitens Premiere auf DWDL.de-Nachfrage. Zu welchen Konditionen Premiere seine Abonnements dann vermarkten wird, kann zur Stunde noch nicht gesagt werden. Bestehende Abonnement-Verträge behalten nach wie vor ihre Gültigkeit.
Hinter diesem Angebot im Weihnachtsgeschäft steckt laut Unternehmenssprecher Torsten Fricke die Überlegung, das Thema Familie stärker in den Fokus potentieller Kunden zu rücken. Die Vermarktung, bei der Neuabonnenten sechs Monate kostenloser Zugang zu den Programminhalten der ehemals unter den Namen „Thema“ angebotenen Sendern von Drittanbietern, gewährt wird, begründet man mit der Weihnachts-Saison. Einen Zusammenhang zur derzeit noch unklaren Rechte-Situation in Sachen Fußball-Bundesliga gebe es laut Fricke nicht.
Derzeit gilt Premiere zwar als aussichtsreicher Kandidat für die Übertragungs-Rechte der Bundesliga. Doch noch - so scheint es zumindest nach außen - ist alles offen. Bereits in der letzten Vermarktungsrunde erschien mit Arena, das inzwischen gescheitert ist, plötzlich ein neuer Player im Markt. Demnach tut Premiere, das erst kürzlich seine Abonnenten-Zahlen drastisch nach unten korrigiert hat, gut daran, sich auch auf weitere Zielgruppen zu konzentrieren.
So werden es wohl auch die kleineren Sender von Drittanbietern sein, die künftig eine stärkere Rolle in der Vermarktung spielen werden. Diese im Paket Familie enthaltenen Sender, wie zum Beispiel Sci Fi, 13th Street, Doku-Sender aber auch der Erotik-Kanal Beate Uhse TV, bieten neben den Leuchtturm-Programmen wie Kino-Blockbustern und Fußball einen koninuierlichen Mehrwert und werden von Premiere lediglich verbreitet.
So ist auch NBC-Chefin Katharina Behrends guter Dinge, die Zusammenarbeit mit Premiere im kommenden Jahr ausbauen zu können, "weil die Drittsender bei Premiere eine deutlich gewichtigere Rolle spielen werden", sagte Behrends im DWDL.de-Interview. "Wir werden mehr eingebunden. Früher musste man oft kämpfen, weil Sport die überragende Rolle gespielt hat. Das wird sich komplett ändern. Vor allem mit den neuen Paket- und Abostrukturen im Weihnachtsgeschäft", so Behrends weiter.