Beim Eurovision Song Contest wird 2009 alles anders. Bereits seit längerem ist bekannt, dass beim Finale in Moskau die Punkte nicht mehr allein aufgrund der Telefonvoting-Ergebnisse in den einzelnen Ländern vergeben werden, sondern zu 50 Prozent auch die Wertung einer Experten-Jury in die Punktevergabe eingehen wird. Am Dienstag gab der bei der ARD für den Grand Prix zuständige NDR nun zudem bekannt, dass das Publikum hierzulande auch bei der Auswahl des deutschen Vertreters nicht mehr mitreden darf.
Die ARD wird im kommenden Jahr auf eine große Show, in der das Publikum per Telefonvoting über den deutschen Vertreter abstimmt, verzichten. Stattdessen wird der NDR einen Direktkandidaten suchen, für dessen Auswahl eine Jury verantwortlich ist. Bewerben können sich Künstler dafür bis zum 22. Januar 2009 beim NDR, die genauen Teilnahmebedingungen gibt es auf eurovision.de.
Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung, erklärt die Entscheidung so: "Für 2009 nehmen wir uns ganz bewusst eine Auszeit vom bislang üblichen Verfahren des deutschen Vorentscheids. Wir erhoffen uns eine höhere Teilnahmebereitschaft von international erfolgreichen Künstlern, da wir ihnen den direkten Weg ins Finale in Aussicht stellen."
In den letzten Jahren hatte Thomas Hermanns den deutschen Vorentscheid moderiert. Hermanns hatte allerdings schon nach dem enttäuschenden Abschneiden der "No Angels" beim diesjährigen Eurovision Song Contest erklärt, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ganz neu ist der Verzicht auf einen nationalen Vorentscheid übrigens nicht: Zuletzt fand hierzulande in den Jahren 1993 bis 1995 keine Vorausscheidung statt.