Foto: BertelsmannAm Donnerstag machte das als "Brandbrief" titulierte Schreiben in der Medienszene die Runde, mit dem sich die Betriebsräte des Gruner + Jahr-Verlags an Bertelsmann-Boss Hartmut Ostrowski gewendet haben, um ihrer Sorge über den Erfolg der Umstrukturierungen bei den G+J Wirtschaftsmedien Ausdruck zu verleihen. Nun hat Ostrowski, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Bertelsmann-Mehreitsbeteiligung Gruner + Jahr ist, auf das vom 5. Januar datierte Schreiben reagiert. Seine Antwort fällt wertschätzend im Ton aus, allerdings steht Ostrowski hinter dem Management am Baumwall in Hamburg.

So dankt Ostrowski den Betriebsräten für deren Schreiben, da er die darin geäußerten Bedenken "als Zeichen Ihrer Verbundenheit zum Hause Gruner + Jahr" verstehe. Die eigentliche Antwort jedoch soll auf Grund der Zuständigkeit vom neuen Gruner + Jahr-Chef Bernd Buchholz kommen. Ostrowski belässt es bei einigen Anmerkungen.
 

 
Die Entscheidung, beim Umbau der Wirtschaftsmedien die Magazine mit der "Financial Times Deutschland" unter einem redaktionellen Dach zu vereinnen, sei von Bucholz als zuständigem Vorstand entwickelt und im Aufsichtsrat von Gruner + Jahr zur Diskussion gestellt worden. "Ich als Aufsichtsratsvorsitzender aber auch die Gesellschafter insgesamt unterstützen unverändert diese Maßnahme, zu der es weiterhin keine Alternative gibt", schreibt Ostrowski. Weiter heißt es: "Ich habe keinerlei Anlass, an der Kompetenz des gesamten Managements bei Gruner + Jahr zu zweifeln".

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Zur Problematik der Chefredaktionen in der neuen Struktur der Wirtschaftsmedien schreibt Ostrowski: "Das Chefredakteurspriznip ist ein besonderes Gut. Ich kann Ihnen versichern, dass Gruner + Jahr dieses Prinzip auch bei der Redaktion Wirtschaft wahren wird". Es sei wichtig, die Sorgen der Mitarbeiter zu berücksichtigen. "Ich bitte Sie daher, die zwischen Ihnen und dem Gruner + Jahr-Management begonnenen Gespräche konstruktiv weiterzuführen", so der Bertelsmann-Boss, der anbietet, in seiner Funkton als Aufsichtsratsvorsitzender des Hamburger Verlagshauses "selbstverständlich für einen Dialog zur Verfügung" zu stehen.