Der Ärger um die RTL-Doku "Erwachsen auf Probe" reißt nicht ab. Nachdem bereits mehrere Strafanzeigen gegen die Sendung gestellt worden sind, hat die Staatsanwaltschaft Köln nun ein Ermittlungsverfahren gegen die Sendung eingeleitet. Das berichtet "Spiegel Online". Das Verfahren richtet sich gegen die beim Sender für das Format Verantwortlichen und gegen die leiblichen Eltern der Kinder, die für die Kameras probeweise in die Obhut von Teenagern mit Kinderwunsch übergeben wurden.Es sei allerdings "eher unwahrscheinlich", dass es zur Anklage komme, sagte Oberstaatsanwalt Rainer Wolf gegenüber "Spiegel Online". Geprüft werden die Tatbestände der Körperverletzung und bei den Eltern ein Verstoß gegen die Fürsorgepflicht. Fraglich sei, ob eventuelle "kindliche Verlust-, Schmerz- oder Unlustgefühle hier bereits den strafrechtlichen Bereich berühren", so Wolf. Es handele sich hier um "Grenzwanderungen, die man sehr sorgfältig untersuchen muss".
Bei der Kölner Staatsanwaltschaft sind dem Bericht zu Folge bereits mehr als 50 identische Anzeigen gegen die Sendung eingegangen. Verschiedene Vereine hatten zuvor dazu aufgerufen, gegen "Erwachsen auf Probe" vorzugehen. Bereits seit einigen Wochen ist bekannt, dass Anzeigen gegen die Sendung erstattet wurden. Bei RTL selbst will man sich zum jetzt eingeleiteten Verfahren nicht äußern. Über den Stand der Ermittlungen habe man keine Kenntnis.
