Foto: PhotocaseBevor die Holtzbrinck-Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" am 2. November erstmals im Tabloid-Format erscheint, präsentierte Chefredakteur Bernd Ziesemer am gestrigen Montag erste Layout-Entwürfe des Blatts, das sich mit dem neuen Format runderneuern will. Gleichzeitig mit der Umstellung der gedruckten Ausgabe sollen auch die Internetpräsenz und das mobile Angebot an die neue Optik angepasst werden.

Auch wenn das "Handeslblatt" künftig im kleineren Format erscheint, so legt Ziesemer Wert darauf, dass man nicht plane, künftig auf Häppchen-Journalismus zu setzen. Wichtigen Themen solle künftig gar noch mehr Platz eingeräumt werden. Dies soll vor allem Unternehmens- und Finanzthemen betreffen. "Wir konzentrieren uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen in der hintergründigen Wirtschafts- und Finanzberichterstattung", so Ziesemer.
 
Kommt im November im neuen Design: Handelsblatt
 
Das neue "Handelsblatt" wird 64 geheftete Seiten umfassen, die inhaltlich dem Doppelseitenprinzip folgen. Die Zeitung erscheint künftig durchgehend in Farbe. Für die Neugestaltung zeichnet Art Director Nils Werner gemeinsam mit der Zeitungsdesignerin Katja Hösli verantwortlich. Designer Mario Garcia wurde beratend hinzugezogen.

Für Ziesemer ist die neue Erscheinungsweise eine der wichtigsten Weichenstellungen in der Geschichte des "Handelsblatts". Damit die reibungslos von Statten geht, wird der Relaunch mit einer Marketingkampagne aus dem Hause Jung van Matt begleitet. Derzeit wird das neue Layout im Redaktionsalltag getestet. "Unter der Regie des Verlegers Dieter von Holtzbrinck beweist die Verlagsgruppe, welche Energie unternehmerisches Engagement gerade in wirtschaftlich schwieriger Zeit entfalten kann", heißt es in einer Mitteilung der Zeitung.

Etwas gewagt jedoch scheint die Feststellung, das neue "Handelsblatt" hebe sich von den bereits in Deutschland verbreiteten Tabloid-Zeitungen ab, da diese lediglich eine Verkleinerung ihrer großvolumigeren Vorgänger darstellten. Mit Blick auf die "Frankfurter Rundschau" und den Vorreiter "Welt kompakt" scheint dieses These jedoch nicht wirklich haltbar.