TwitterDer MDR, sein Intendant und Twitter - das schien anfangs keine große Freundschaft zu werden. Unter dem Namen @udoreiter versuchte ein Unbekannter dort seit dem 19. August den Eindruck  zu erwecken, der MDR-Intendant nutze den Dienst unter diesem Namen höchstselbst. Als der MDR darauf aufmerksam wurde, bat man zuerst Twitter darum, diesen Fake-Account zu löschen - und drohte als das Unternehmen zunächst nicht tätig wurde sogar rechtliche Schritte an.

Wenig später wurde der Fake-Account, der zum Zeitpunkt als der MDR ihn durch seine Aktion erst richtig bekannt machte über weniger als 50 Follower verfügte, tatsächlich gelöscht. Doch wer gedacht hat, damit sei die Angelegenheit ausgestanden, kennt das Internet schlecht: Nur wenig später tauchten weitere gefälschte Udo Reiters unter ähnlichen Namen wie @reiter_udo und @reiterudo auf.

Nun hat sich der MDR auf eine erfolgsversprechendere Strategie verlegt: Udo Reiter twittert nun einfach tatsächlich selbst unter seinem Account @mdrreiter, wie der Sender nun offiziell bestätigt. Die simple Strategie: Warum einem Fake folgen, wenn man das Original haben kann? "Vielleicht ist es doch besser, wenn ich die Sache selbst in die Hand nehme, nach dem mich jetzt schon mehrere twitter gedoubelt haben. Jeder der mir folgen will, weiß jetzt, wo er den echten Reiter findet", so Reiter.

Und die ersten Tweets lesen sich dabei in unerwartet saloppem Ton: "auch alte maenner mit kugelschreiber koennen twittern...bleiben sie dran..." war der erste Eintrag, den Udo Reiter veröffentlicht hat. Später folgten Einträge wie "Alles muss man alleine machen." oder "Nur 140 Zeichen. Wissen Sie wie viele Zeichen allein 'Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter' hat? 38! Und man hat noch nichts gesagt." Wie lange Reiter tatsächlich regelmäßig Tweets schreiben wird, bleibt selbstverständlich erst noch abzuwarten - den Antrieb, weitere Fake-Accounts zu eröffnen, dürfte er der Internet-Gemeinde damit aber wohl genommen haben.