"Big Brother": Verliert RTL II die Kontrolle?
Es ist eine Mischung aus Chaos und Inszenierung: Die Kandidaten im "Big Brother"-Haus hören immer weniger auf die Ihnen erklärten Regeln. Sie wechseln Bereiche, vergessen ihre Mikrofone oder wollen den "großen Bruder" anderweitig austricksen.Andere Kandidaten haben es nicht einmal einige Tage im Haus ausgehalten und sind bereits freiwillig wieder ausgezogen: RTL II und Endemol mussten bereits mehrfach unplanmäßig neue Kandidaten ins Haus schicken.
Das Kuriose an einer Realityshow: Jede unerwartete oder zumindest vom offiziell bekannten Plan abweichende Überraschung, sorgt für Einschaltquote. Ob also RTL II und Endemol froh sind über solche Aufreger oder die Situation mittlerweile ein Stück weit ausser Kontrolle ist, lässt sich schwer abschätzen.
Klar ist aber: So deutlich wie in der jetzt laufenden Staffel, haben die Kandidaten bei allen bisherigen "Big Brother"-Ausgaben nicht gegen den großen Bruder rebelliert. Aktuelles Beispiel. Jerry, Ali, Michael oder Franziska sind unerlaubt in den Luxus-Bereich des Hauses gegangen.
In der RTL II-Liveshow am Montagabend soll daher bekannt gegeben werden, dass dies für einen der Kandidaten das Ende von "Big Brother" bedeuten wird. Die Zuschauer sollen dann eine Woche lang per Abstimmung entscheiden, welcher "Rebell" das Haus verlassen muss. Es ist dabei längst nicht mehr zu durchschauen, ob es sich dabei um eine reguläre Abwahl gemäß der Regeln der Staffel oder um eine außerplanmäßige Maßnahme handelt.
Bislang sorgt RTL II mit Schlagzeilen um prominente Gäste für genügend Aufmerksamkeit für "Big Brother". Bei aller vordergründen Quotenfreude bleibt allerdings die Frage, wie tragbar das Konzept "Big Brother" ist. Anders gefragt: Wieviele Zuschauer schauen das Format nur wegen den anfangs erwähnten "Skandalen" oder prominenten Gästen? Und ob sich dies wirklich ein Jahr lang durchhalten lässt, wird weiterhin die interessante Frage bleiben.