
Gegenüber der Wochenzeitung die "Zeit" äußerte sich nun NDR-Intendant Lutz Marmor, in dessen Haus ARD-aktuell angesiedelt ist, zum Vorhaben der mobilen "Tagesschau". Marmor taxiert die einmaligen Kosten für die Programmierung der Anwendung im niedrigen fünfstelligen Bereich. "Ich habe Verständnis für die Sorgen der anderen Seite, aber ein App ist wie ein Tropfen Wasser im Ozean des Internets. Sie wird nicht marktentscheidend sein", sagte er.
Versöhnliche Töne im App-Zoff kommen aus der Landespolitik. Der in Rheinland-Pfalz für das Thema Medien zuständige Chef der Staatskanzlei Martin Stadelmaier äußerte gegenüber der "Zeit" die Auffassung, dass sich die Verlage mit ihrer Auseinandersetzung über die Apps über die eigene Situation hinwegtäuschten. "Es kann auch nicht sein, dass wir den Öffentlich-Rechtlichen einen Verbreitungsweg komplett verbieten, nur weil er besser für die Privaten kommerziell nutzbar ist als andere", sage er der Zeitung. Allerdings forderte Stadelmaier auch, dass auch das iPhone-Angebot der "Tagesschau" dem Drei-Stufen-Test für digitale Angebote der Öffentlich-Rechtlichen unerzogen werden müsse.