
In einem Interview mit dem Branchenmagazin "Clap" sagte RTL II-Unterhaltungschefin Julia Nicolas: "Nein, das ist für mich ein Reality-Programm mit echten Menschen. 'Sex and Crime' des Alltags. Außerdem funktioniert bei uns eine bestimmte Form der Ironie nicht". In Sachen Humor hält man es bei RTL II eher mit den schlichteren Disziplinen. "Wir sind nicht sophisticated. Dann schon eher die Klassiker: versteckte Kamera, Klingelstreiche, Mutproben - und bald auch Standup!", so Nicolas. Mit Beginn dieses Jahres will der Sender unter dem neuen Programmchef Holger Andersen sich mit Live-Comedy in der Unterhaltung neu aufstellen.
Unterhaltungschefin Nicolas ist froh über die neue Programmfarbe. "Das ist schließlich ein Genre, das zu uns passt. Uns es unterscheidet uns von Vox und Kabel eins", sagte sie "Clap". Hinsichtlich der neuen "Big Brother"-Staffel nährt sich Nicolas aus "Hoffnungen und Erwartungen und nicht aus Ängsten". Die Reality-Reihe ist traditionell ein wichtiges Pfund für den Sender. Die neunte Staffel im vergangenen Jahr hatte mit schweren Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Am gestrigen Montag hatte "Big Brother" einen ordentlichen Einstand. Allerdins hat die Unterhaltungschefin keine Lust mehr auf eine Trash-Diskussion in puncto "Big Brother". "Die finde ich veraltet und langweilig. Ebenso wie die Relevanzdiskussion. Denn relevant ist, was der Zuschauer sehen will", sagte sie.