Der "Stern"-Artikel über angeblich dubiose Methoden einer Berliner Foto- und Presseagentur, die im Auftrag der Zeitschrift "Bunte" gehandelt haben soll, zieht ein juristisches Nachspiel nach sich. Der zu Burda gehörende Bunte Entertainment Verlag teilte am Mittwochnachmittag mit, dass man juristische Schritte gegen den "Stern" einleiten werde. Hinter dem Artikel vermutet "Bunte "den "Versuch der Verleumdung eines erfolgreichen Mitbewerbers".
Der "Stern" berichtet in seiner kommenden Ausgabe, dass die Berliner Agentur CMK mit unlauteren Methoden das Privatleben von Franz Müntefering und seiner Frau Michelle Schumann, Oskar Lafontaine und Horst Seehofer ausspioniert habe. Dem Bericht zufolge soll durch CMK unter anderem der Briefkasten Schumanns präpariert und Münteferings Fußmatte mit einem Melder versehen worden sein.
In dem Artikel schreibt der "Stern" wörtlich: "Das Privatleben prominenter Politiker wurde systematisch ausspioniert. Wer steckt dahinter? Die Illustrierte Bunte". Damit erwecke der "Stern" "in fahrlässiger Art den Eindruck, dass die Zeitschrift 'Bunte' von vermeintlich unlauteren und nicht journalistischen Recherchemethoden gewusst und diese gebilligt habe", schreibt "Bunte" in einer Mitteilung. Der Burda-Titel bestätigt unterdessen, dass man die Agentur in allen drei Fällen tatsächlich um eine "journalistische Fotorecherche" gebeten habe. Es sei dabei ein übliches Vorgehen, damit auch externe Diensleister zu beauftragen.
Nach Darstellung der "Bunte" sei die beschuldigte Agentur CMK als "journalistisches Unternehmen" bekannt, dessen Mitarbeiter überwiegend dem DJV angehören. Über unseriöse Recherchemethoden sei der "Bunte" nichts bekannt. Mit ähnlichen Worten war Chefredakteurin Riekel auch bereits im "Stern"-Artikel zitiert worden.
Eine Darstellung der "Bunte" weist unterdessen der "Stern" umgehend zurück: Die "Bunte" schreibt in ihrer Mitteilung: "Im Fall Seehofer hat der 'Stern' ebenfalls mit der Agentur CMK zusammengearbeitet und ein CMK-Foto der Seehofer-Geliebten mit Kind veröffentlicht." Der so erweckte Eindruck sei nicht korrekt, so der "Stern". Man habe niemals Bilder bei CMK in Auftrag gegeben. Das fragliche Seehofer-Bild habe man später aus einer allgemein zugänglichen Bild-Datenbank entnommen. Im Übrigen verheimliche man das auch nicht, sondern weise in der aktuellen Ausgabe darauf hin.