Grafik: DWDL.de; Logo: ORFDie Geschäftsleitungssitzung, an der die Vertreter aller vier 3sat Partner ARD, ZDF, ORF und SRG teilgenommen haben, brachte nicht den erhofften Durchbruch. Um die eigentlich für Mai geplante Programmreform des Senders durchführen zu können, sollte eigentlich die bislang um 22 Uhr live ausgestrahlte ORF-Nachrichtensendung "ZIB 2"  um 40 Minuten nach hinten verlegt und somit zeitversetzt ausgestrahlt werden.

Für den ORF ist das aber offensichtlich nicht akzeptabel. Am Donnerstag hatte sich gar der österreichische Außenminister Michael Spindelegger eingeschaltet und betont, es sei für die im Ausland lebenden Österreicher wichtig, das "Aushängeschild ZIB 2" live sehen zu können. Auch diese Äußerung dürfte die Kompromissbereitschaft des ORF in diesem Punkt nicht gerade befördert haben.

Nun sind die Partner so verblieben, dass der ORF die Platzierung der Sendung im 3sat-Programm noch einmal prüfen werde. Zudem wies man bei 3sat darauf hin, dass sich aus dem neuen ORF-Gesetz ohnehin verbesserte Möglichkeiten für die europaweite Ausstrahlung der Nachrichten ergäben. "ZIB 2" kommt bei 3sat auf im Schnitt rund 160.000 Zuschauer.

Mit der nun zunächst blockierten Reform des Programmschemas will 3sat die Schwerpunktplanung für kulturelle und wissenschaftliche Themen erleichtern und mehr Platz für fiktionale Angebote im Hauptabendprogramm schaffen. Trotz der Probleme seien sich die 3sat-Partner mehrheitlich einig, an der zügigen Umsetzung der Reform festzuhalten, lässt der Sender verlauten.