Foto: Discovery Networks DeutschlandNeu eingekauft wurde die niederländische Serie "S1ngle", die von Sixx-Chefin Katja Hofem-Best als "europäische Antwort auf 'Sex and the City'" angekündigt wird. Daneben findet sich eine weitere Serie als Erstausstrahlung im Programm, die - vorsichtig gesprochen -  nicht gerade als typische Frauenserie durchgehen kann: "Rescue me". Im Mittelpunkt der Serie steht Feuerwehrmann Tommy, der seinen Cousin im World Trade Center verloren hat. Nun erscheint ihm der Tote immer wieder, was dazu führt, dass Tommy wieder anfängt zu trinken. Sixx hat zunächst die ersten vier Staffeln angekündigt. Insgesamt soll es in den USA sieben Staffeln geben.

Sixx setzt also vor allem auf Lizenz-Serien, die weitestgehend bereits in den ProSiebenSat.1-Archiven schlummerten. Das Angebot an Eigenproduktionen bleibt hingegen überschaubar. So findet sich zunächst nur eine frisch produzierte Dokusoap im Programm: "Windeln und Wellness - All inclusive im Familienhotel". Sie begleitet Besucher und Personal in einem "Baby-Hotel". Daneben gibt es ein Promi-Magazin namens "Glossixx", in dem sich mutmaßlich aber wohl vor allem die Berichte aus "red!", "taff" und "Stars & Stories" wiederfinden dürften. Auch die bei kabel eins zuletzt nicht mehr erfolgreichen Auswanderer-Geschichten finden bei Sixx ein neues Zuhause, hier nun unter dem Titel "Hin und weg - Die Doku" am Samstagabend. Mit "Abenteuer Ferne" gibt es im Anschluss zudem noch ein "Reise -und Erlebnismagazin".
 
Geht es nach Senderchefin Katja Hofem-Best, sollen im Lauf des Jahres aber noch weitere Eigenproduktionen hinzu kommen. Derzeit lägen ihr bereits etliche Konzepte vor, entschieden sei aber noch nichts. Nur eines kann sie kategorisch ausschließen: Nachrichten wird es bei Sixx nicht geben. "Wir verstehen uns als reiner Unterhaltungssender", so Hofem-Best bei der Vorstellung des Programms. Ohnehin könne man Nachrichten nicht speziell für Frauen zuschneiden. "Eine News ist eben eine News" - für Frauen und Männer gleichermaßen. Das bedeute aber nicht, dass man sich dem seriöseren Fach komplett verschließe, so Hofem-Best, die auf das Format "Frauengeschichten - Die Sixx-Reportage" verweist.
 

 
Große Stücke hält Katja Hofem-Best ohne Frage auf die von ihr eingekaufte "Oprah Winfrey Show". Der in den USA in der Daytime ausgestrahlte Talk bekommt bei Sixx gleich zwei Primetime-Sendeplätze dienstags und freitags um 21:45 Uhr. Ziehen sollen dabei vor allem die Namen der Stars, die sich bei Oprah Winfrey die Klinke in die Hand geben. Ein Wagnis ist die Winfrey-Show für Sixx aber vor allem, weil die Sendung kaum sinnvoll synchronisierbar ist - und dementsprechend auch im US-Originalton mit deutschen Untertiteln läuft. Ob es dafür ein genügend großes Publikum gibt, scheint auf einem so prominenten Sendeplatz durchaus fraglich.
 
Doch ohnehin sind die Erwartungen an die Zuschauerzahlen zunächst nicht allzu groß. "Wir geben uns Zeit, unser Publikum zu finden", sagt Katja Hofem-Best. Gerade am Anfang habe man keinen allzu großen Marktanteils-Druck, zumal die technische Reichweite aufgrund der rein digitalen Verbreitung zunächst nur bei 40 Prozent liege. Das ausgegebene Ziel von 1 Prozent Marktanteil erscheint tatsächlich recht zurückhaltend. Dennoch muss sich Sixx für ProSiebenSat.1 natürlich rechnen. Schon im zweiten Jahr soll es auf jeden Fall schwarze Zahlen geben.
 
Und damit wären wir bei dem Thema, das wohl für die größten Fragezeichen über den Köpfen der Journalisten bei der Programm-Vorstellung sorgte: Wie soll sich dieser Sender finanzieren, zumal Katja Hofem-Best ankündigte: Es wird bei Sixx keinerlei Unterbrecher-Werbung geben, lediglich zwischen den einzelnen Sendungen setzt man auf Scharnier-Werbung. "Wie im Pay-TV, nur dass es nichts kostet", fasste sie das zusammen.
 
So schön das für die Zuschauer ist, so schwieriger dürfte es die Refinanzierung gestalten. Statt auf klassische Werbespots setzt ProSiebenSat.1 - neben einem Teleshopping-Fenster am Morgen - bei Sixx ausschließlich auf Sonderwerbeformen. Neben Sponsorings führt man etwa die bei "Germany's Next Topmodel" schon getesteten "Promo-Stories" in womöglich auch noch längerer Form an. Für die gesamte Vermarktung zeichnet daher auch direkt die SevenOne-Tochter AdFactory verantwortlich. Sixx dient dabei vor allem auch als Experimentier-Fläche für neue Werbeformen. Ob diese sich soweit ausdehnen lassen, dass der ganze Sender in die Gewinnzone kommt, muss sich aber erst noch zeigen. Katja Hofem-Best ist in jedem Fall optimistisch: Man könne sich sicher sein, dass man bei ProSiebenSat.1 in der momentanen Situation keinen Sender starten würde, der sich nicht rechne. Die Nachfrage seitens der Werbekunden, bei denen ProSiebenSat.1 vor allem auch die im Blick hat, die bislang kaum aufs Fernsehen setzen, sei jedenfalls schon vor dem Start hoch.
 
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